Z Gastroenterol 2012; 50 - K134
DOI: 10.1055/s-0032-1324069

Prospektive Multicenterstudie zur Qualität der Koloskopie in einer ostdeutschen Gesundheitsregion

S Miehlke 1, G Heptner 2, M Eberlein-Gonska 3, W Esswein 4, A Morgner 5
  • 1Internistische Kooperation Eppendorf, Magen-Darm-Zentrum, Hamburg, Germany
  • 2Gastroenterologische Schwerpunktpraxis, Dresden, Germany
  • 3Abteilung für Qualitätssicherung, Universitätsklinikum, Dresden, Germany
  • 4Institut für Wirtschaftsinformatik, Technische Universität, Dresden, Germany
  • 5Lanserhof Hamburg GmbH, Hamburg, Germany

Hintergrund und Fragestellung: Die komplette und sorgfältige Koloskopie ist ein Schlüsselfaktor für eine wirksame Darmkrebsprävention. Das Ziel der Studie war es, die Qualität der präventiven und kurativen Koloskopie in einer definierten Gesundheitsregion in Ostsachsen (Carus Consilium Sachsen) zu evaluieren.

Methodik: Prospektive standardisierte Evaluation der Koloskopie unter Verwendung prädefinierter Key Performance Indikatoren (KPI) und standardisierte Evaluation der Patientenzufriedenheit in 16 klinischen Zentren (4 kommunale Kliniken, 12 Schwerpunktpraxen)

Ergebnisse: Zwischen 9/2010 und 7/2011 wurden 2000 konsekutive Koloskopien evaluiert (ambulant 91,5%, präventiv 29%, mittleres Patientenalter 64 Jahre). Die komplette Koloskopierate betrug 96%. Eine Rückzugszeit <6 Minuten wurde in 12% der kompletten Koloskopien beobachtet. Die Adenomdetektionsrate betrug 35%. Die Sedierungsrate pro Zentrum betrug zwischen 47% und 100%. In 10 Zentrum lag die Sedierungsrate >80%, allerdings folgten nur 8 Zentren der aktuellen Sedierungsleitlinie. 57% der sedierten Patienten beurteilten die Untersuchung als schmerzfrei, 37% gaben leichte bis mäßige Schmerzempfindung an. Es gab keine Major-Komplikationen. Basierend auf den prädefinierten KPI wurde die Qualität der Koloskopie in 6 Zentren als hoch und in 9 Zentren als moderat eingestuft.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie gibt einen Einblick in die Qualität der Koloskopie in einer definierten Gesundheitsregion. Die verwendeten Key Performance Indikatoren erlauben einen transparenten Vergleich der Leistungsanbieter untereinander mit dem Ziel, individuelle Schwachpunkte zu eliminieren