Einleitung: Sowohl die mikroskopische Kolitis als auch die inaktive Colitis ulcerosa zeigen keine
endoskopisch sichtbaren Veränderungen, so dass nur der histopathologische Befund die
Diagnose sichern kann. Die Endomikroskopie (CLE) ermöglicht die Gewinnung der optischen
Biopsie während der endoskopischen Untersuchung.
Ziele: Evaluierung der Wertigkeit der CLE für die in vivo Differenzierung der mikroskopischen Kolitis von der inaktiven Colitis ulcerosa.
Methodik: Patienten mit Diarrhoe wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen und mittels
Fluoreszein-gestützter CLE untersucht. Als Ausschlusskriterien für die Studienteilnahme
wurden makroskopisch sichtbare Schleimhautveränderungen, Morbus Crohn und infektiöse
Darmerkrankungen definiert. Die Diagnosesicherung erfolgte durch die Entnahme von
Stufenbiopsien mit anschließender histopathologischer Aufarbeitung des Gewebes.
Ergebnis: Im Rahmen der Studie wurden 150 Patienten gescreent, von denen 36 Patienten mit Colitis
ulcerosa und 3 Patienten mit mikroskopischer Kolitis (2 kollagene, 1 lymphozytäre)
in die Studie eingeschlossen wurden. Endomikroskopisch gelang jeweils die in vivo Diagnose verdickter Kollagenbänder bzw. eines deutlichen Lymphozyteninfiltrates.
Demgegenüber zeigten sich Architektur- und Gefäßveränderungen bei Patienten mit Colitis
ulcerosa. Die jeweiligen Veränderungen waren hochspezifisch für die zugrundeliegende
Erkrankung.
Schlussfolgerung: Erstmalig wurde gezeigt, dass die Endomikroskopie eine Differenzierung der mikroskopischen
Kolitis von der inaktiven Colitis ulcerosa noch während der endoskopischen Untersuchung
erlaubt. Größere Patientenzahlen sind jetzt notwendig, um die entsprechenden Sensitivitäten
und Spezifitäten der Untersuchungstechnik zu bestimmen.