Z Gastroenterol 2012; 50 - K193
DOI: 10.1055/s-0032-1324128

Die Magen-Darm-Passage mit wasserlöslichem Kontrastmittel zur Differenzierung von Patienten mit einer Passagestörung im Dünndarm

M Weinrich 1, S Ehmann 1, RP Dahmen 1, KM Kloker 2, E Klar 1
  • 1Universitätsklinikum Rostock, Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock, Germany
  • 2Universitätsklinikum Rostock, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Rostock, Germany

Einleitung: Der Zeitpunkt zur Indikationsstellung zu einer operativen Therapie bei Patienten mit einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes wird kontrovers diskutiert. Aufgrund einer häufigen spontanen Rückbildung der Passagestörung unter konservativen Maßnahmen kann einerseits so eine Operation vermieden werden, andererseits besteht bei Versagen der konservativen Therapie die Gefahr einer zwischenzeitlichen irreversiblen Schädigung eines Darmabschnittes.

Patienten: Im Zeitraum von Juni 2008 bis Mai 2011 wurden in unserer Klinik 134 Patienten mit einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 61,8±17,3 (Mittelwert±Standardabweichung, Spannbreite 18–89) Jahre. Von diesen waren 61 weiblichen und 73männlichen Geschlechtes.

Ergebnisse: Bei 65 Patienten (48,5%) wurde aufgrund einer ausgeprägten Klinik primär eine Operation durchgeführt. Eine Dünndarmsegmentresektion musste bei 25 (38,5%) dieser Patienten erfolgen. Von den 69 zunächst konservativ behandelten Patienten wurde bei 13 (18,8%) sekundär eine Operation erforderlich mit einer Resektionsquote von 38,4%. Insgesamt 56 aller Patienten (41,8%) konnten erfolgreich konservativ behandelt werden.

Zusammenfassung: Etwa die Hälfte der Patienten mit einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes musste primär operiert werden, während von der primär konservativ behandelten Hälfte lediglich ein Fünftel sekundär operiert werden musste. Dabei war der Anteil der erforderlichen Dünndarmresektionen in beiden operierten Patientengruppen jedoch gleich hoch.