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DOI: 10.1055/s-0032-1324129
Quantitative Verteilung der Serum-IgE-Spiegel bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen unter Berücksichtigung des Atopiestatus
Hintergrund: Während der Morbus Crohn (MC) weitgehend eine Th1-Zellaktivierung zeigt, konnte bei der Colitis ulcerosa (CU) eine Th2-Immunregulation mit Aktivierung granulozytärer Effektorzellen und verstärkter Produktion von IL 4 sowie Serum-IgE festgestellt werden.
Zielsetzung: Analyse der Serum-IgE-Spiegel bei Patienten mit MC und CU in Abhängigkeit von Atopie.
Methoden: Es wurden in dieser Studie die IgE-Werte von 97 CU- und 137 MC Patienten mit den Werten 62 gesunder Kontrollen (KG) verglichen. Die Gesamt-IgE-Bestimmung [KU/L] wurde mittels Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay durchgeführt.
Ergebnisse: Der Altersdurchschnitt der MC Gruppe betrug 37±14, der der CU Gruppe 36±10,6 Jahre. Eine Atopie wiesen 39,2% der CU- und 54% der MC Patienten auf. Keine der Gruppen wies eine Normalverteilung auf. In der KG betrug der IgE-Spiegel im Median 29,6 (16,9–58,1), bei der CU 34,6 (8,9–107) und bei MC 32,8 (12,7–109) (n.s.). Nach der Differenzierung bzgl. Atopie zeigte die CU ohne Atopien (a-) einen niedrigeren Median 18,9 (p=0,06) als die KG auf. Der Median bei MCa – war ebenfalls mit 17,4 (p=0,0089) signifikant niedriger als in der KG. Im Gegensatz dazu fanden sich in den atopischen Gruppen der CU und des MC signifikant erhöhte IgE-Spiegel (88,1 und 76,6; p=0,0005 und p<0,0001).
Schlussfolgerungen: Obwohl bei CED eine höhere Frequenz von pathologisch erhöhten IgE-Spiegeln nachweisbar sind, liegen die Gesamt-IgE-Spiegel im Bereich der KG. Erst durch Differenzierung nach Atopie vs. keine Atopie konnte erkannt werden, dass 1) die Darmentzündung per se keine verstärkte IgE-Bildung im Serum induziert und 2) die Atopie als der wesentliche auf den IgE-Spiegel einwirkende Faktor bei CED ist.