Z Gastroenterol 2012; 50 - K224
DOI: 10.1055/s-0032-1324159

Endoskopische und klinische Langzeiteffekte nach Argon-Plasma Coagulation von cervikalen Magenschleimhautheterotopien in der Therapie von Globussensationen

P Klare 1, A Meining 1, M Bajbouj 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany

Einleitung: Globussensationen im Hals sind definiert als ein für mindestens 3 Monate anhaltendes oder intermittierend auftretendes nicht schmerzhaftes Fremdkörpergefühl. Neben einer psychosomatischen Genese wird oft eine atypische Refluxmanifestation oder das Vorliegen einer ursächlichen Magenschleimhautheterotopie des cervikalen Oesophagus (cMSH) diskutiert. Wir konnten im Rahmen einer sham-kontrollierten Studie (Bajbouj et al. Gastroenterology 2009) zeigen, dass es durch eine Ablation der cMSH mittels Argon-Plasma Koagulation (APC) zu einer Besserung der Beschwerden kommt.

Ziele: Erfassung des endoskopischen und klinischen Langzeiteffekts der APC Therapie von cMSH zur Behandlung von Globussensationen.

Methoden: Alle bisher mittels APC therapierten Patienten mit Globussensationen wurden zur Erhebung des klinischen Erfolgs mittels Fragebogen kontaktiert. Zudem wurde die Patienten zu einer endoskopischen Follow-up-Untersuchung eingeladen. Das Beschwerdeausmaß zum Zeitpunkt vor und nach APC Therapie sowie zum Follow-up (FU) Zeitpunkt wurde mittels einer visuellen Analogskala erfasst. Endoskopisch wurde nach Rezidiven/Resten der cMSH gesucht. Bei entsprechend endoskopischem Hinweis erfolgte eine bioptische Sicherung.

Ergebnisse: Zwischen 2004 und 2011 wurden an unserer Klinik 47 Globus-Patienten mittels APC Therapie von cMSH behandelt. Von 31/47 Patienten (66%) wurde der Fragebogen ausgefüllt, 22/31 Patienten (71%) unterzogen sich einer Endoskopie. Der mittlere FU Zeitraum betrug 3 Jahre (min: 6 bis max: 83 Monate). 23 der 31 (74%) Patienten mit klinischem FU gaben eine anhaltende Symptomlinderung durch die APC Therapie an. Bei 11 von 22 Patienten (50%) mit zusätzlich endoskopischem FU wurde ein cMSH Rezidiv festgestellt. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich eine signifikante Assoziation des Wiederauftreten der Beschwerden mit einem erneuten endoskopischen Nachweis einer cMSH (Mediane Differenz: –3,3 Punkte; 95% KI: –6,0– –1,1; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die APC Therapie von cMSH zur Behandlung von Globussensationen zeigt auch im Langzeitverlauf zufriedenstellende klinische Ergebnisse. Bei Wiederauftreten von Beschwerden sollte nach Rezidiven einer cMSH gesucht werden.