Z Gastroenterol 2012; 50 - K249
DOI: 10.1055/s-0032-1324184

Endocavitäre Kontrastsonografie (eCEUS) – Ein Überblick

A Heinzmann 1, T Müller 1, J Leitlein 1, S Kubicka 1, W Blank 1
  • 1Klinikum am Steinenberg, Medizinische Klinik I, Reutlingen, Germany

Einleitung: Seit längerem wird versucht durch Injektion von Flüssigkeiten erhöhter Echogenität in Körperhöhlen oder Drainagen eine bessere diagnostische Aussagekraft zu erreichen. Die Anwendung von Ultraschallkontrastmitteln in dieser Indikation und auf diesen Applikationswegen ist immer ein „off label use“. Weder sind verlässliche Dosierungen etabliert noch ist die Methode gut gegen Alternativen untersucht.

Ziele: Es soll, in Anlehnung an die neuen Leitlinien der EFSUMB von 2011, gezeigt werden, dass es gelingt durch die Gabe von Ultraschallkontrastverstärker in unterschiedlichen Applikationsformen (orale Anwendung, Applikation in das biliäre System und über Drainagen) wertvolle, klinisch relevante Informationen zu erhalten.

Methodik: Kochsalzlösung unter Zumischung des Ultraschallkontrastverstärkers SonoVue® wurde in unterschiedlichen Dosierungen über Drainagen im Bereich des Thorax und Abdomens sowie in das Gallenwegsystem pro- und retrograd eingebracht. Außerdem wurde der Ultraschallkontrastverstärker oral bei unterschiedlichen Fragestellungen angewendet.

Ergebnis: Zwischenzeitlich geht die gewonnene Information, durch die Kontrastmittelzumischung in Kochsalzlösung, weit über die Lagekontrolle der Drainage hinaus. Es ist möglich Komplikationen wie Fisteln zu den Gallengängen, Gefäßen, Darmschlingen oder in die freie Bauchhöhle sensitiv zu erkennen. Das biliäre System lässt sich gut darstellen. Bei der Gabe per os lässt sich das Kontrastmittel bis in tiefe Dünndarmabschnitte verfolgen. Anastomoseninsuffizienzen und spontane Perforationsstellen sind erkennbar.

Schlussfolgerung: Die beschriebenen Verfahren haben großes Potential. Die Anwendungen können ionisierende Strahlung einsparen und sind außerdem nebenwirkungsarm und ökonomisch. Die Bedeutung sieht man an der zunehmenden Zahl der Publikationen in den letzten Jahren. Viele hiervon sind allerdings Einzelfallbeschreibungen, so dass große randomisierte Studien folgen müssen.