Z Gastroenterol 2012; 50 - K272
DOI: 10.1055/s-0032-1324207

Endosonografischen Feinnadelaspiration: Erhöhung der diagnostischen Qualität durch vereinfachte Probenasservation

R Lippert 1, C Thorwart 2, AM Gassel 1, P Hilgard 2
  • 1Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, Institut für Pathologie, Oberhausen, Germany
  • 2Evangelisches Krankenhaus Mülheim/Ruhr, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Mülheim an der Ruhr, Germany

Einleitung: Die endosonografisch gestützte Feinnadelaspiration (EUS-FNA) ist eine wichtige Methode zur zytopathologischen Diagnose von raumfordernden Läsionen in Mediastinum, Retroperitoneum und der Wand des oberen GI-Traktes, die Anfertigung eines optimal beurteilbaren zytopathologischen Präparates ist jedoch nach wie vor eine Herausforderung.

Ziel: dieser Arbeit war die Verbesserung der diagnostischen Sensitivität und Spezifität der EUS-FNA mit einer vereinfachten Methode der Probenasservation bei der neben zytologischen Beurteilung regelhaft auch eine Histologie zur Verfügung steht.

Methode: Das Material jeder EUS-FNA Nadelpassage wurde mittels Spülung des Nadelkanals in ein separates Probengefäß mit dem Transportmedium CytoRichRed® überführt. Durch den Pathologen erfolgte daraus regelhaft sowohl die Herstellung und Befundung von histologischen, als auch von Zytozentrifugations-Präparaten.

Ergebnisse: Zwischen Januar 2009 und Januar 2012 wurden 105 Patienten mittels EUS-FNA biopsiert (41 FNAs aus Mediastinums, 64 aus abdonimellen/pankreatischen Läsionen) Bei 15/105 Fällen wurden bei fehlenden festen Bestandteilen der Probe intendiert nur Zytozentrifugenpräparate angefertigt. In den übrigen Fällen (80/105) erfolgte hingegen sowohl die zytologische als auch eine histologische Aufarbeitung. In 57 von diesen 80 Patienten (71%) konnte die endgültige pathologische Diagnose sowohl zytologisch, als auch histologisch gestellt werden. In 6/80 Fällen wurde die definitive Diagnose alleine aus der zytologischen Untersuchung gestellt, während in 17/80 Fällen nur die Histologie aussagekräftig war.

Schlussfolgerung: Die hier erstmalig beschriebene Methode einer simplifizierten Aufarbeitung von endosonographisch gewonnenen Feinnadelaspiraten in einem speziellen Transportmedium ermöglicht die Anfertigung qualitativ hochwertiger zytologischer und histologischer Präparate im überwiegenden Anteil der Fälle. Sowohl aufgrund der dadurch erhöhten Sensitivität und Spezifität, als auch aufgrund der für den Kliniker wesentlich vereinfachten Handhabung, ist die Methode der üblichen Aufarbeitung der EUS-FNA als Ausstrichpräparat überlegen.