Z Gastroenterol 2012; 50 - K286
DOI: 10.1055/s-0032-1324221

i-scan zur Diagnose kompletter mukosaler Heilung bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) – eine prospektive, randomisierte Studie

H Neumann 1, M Vieth 2, M Grauer 1, J Mudter 1, C Günther 1, R Atreya 1, MF Neurath 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die chronische Entzündung bei CED begünstigt die Entstehung des Kolitis assoziierten Kolonkarzinoms. Patienten mit Entzündung im histologischen Präparat haben ein 2–3 fach erhöhtes Risiko für eine akuten Schubes innerhalb von 12 Monaten. Die Endoskopie allein ist oft unzureichend für die Diagnose, da bis zu 50% der Patienten mit makroskopisch unauffälliger Schleimhaut histologisch eine akute Entzündung zeigen. i-scan ist eine neue digitale Filtertechnik, die eine verbesserte Darstellung des Gefäßmusters während der Endoskopie ermöglicht.

Ziele: Vergleich der Vorhersage der Entzündungsaktivität und -ausdehnung bei Patienten mit milder oder inaktiver CED mittels high-definition Weißlichtendoskopie (HD-WL) und i-scan.

Methodik: Patienten mit CED wurden 1:1 in zwei Gruppen (Gruppe A=HD-WL, Gruppe B=i-scan) randomisiert. Das oberflächliche Gefäßmuster und alle mukosalen Läsionen wurden für jedes Kolonsegment aufgezeichnet. Die Graduierung erfolgte bei C. ulcerosa entsprechend dem Mayo ulcerative colitis endoscopic score und bei M. Crohn entsprechend dem CDEIS. Anschließend erfolgte die gezielte Biopsieentnahme aus allen Kolonsegmenten für das histologische Grading der Entzündung.

Ergebnis: Insgesamt wurden 100 Patienten gescreent. 78 Patienten (HD-WL, N=39; i-scan, N=39) wurden schließlich entsprechend der berechneten Fallzahlkalkulation eingeschlossen. Die durchschnittliche Untersuchungsdauer betrug 18 Minuten in Gruppe A und 20,5 Minuten in Gruppe B, was statistisch nicht signifikant war. Die endoskopische Übereinstimmung der Vorhersage der Entzündungsausdehnung – und aktivität gegenüber der histologischen Befundung betrug 51,28% und 56,41% (Gruppe A) sowie 92,31% und 89,74% (Gruppe B). Diese Unterschiede waren statistisch signifikant (P=0,0009 und P=0,011).

Schlussfolgerung: i-scan verbessert signifikant die Vorhersage der Entzündungsausdehnung und -aktivität im Vergleich zur high-definition Weißlichtendoskopie. Damit hat die Technik die Möglichkeit sowohl das diagnostische als auch das therapeutische Monitoring betroffener Patienten zu verbessern.