Z Gastroenterol 2012; 50 - K297
DOI: 10.1055/s-0032-1324232

Kann eine Peritonealkarzinose beim Pankreaskarzinom durch Patienten- und tumorbezogene Faktoren vorhergesagt werden?

I Königsrainer 1, D Zieker 1, S Symons 2, K Horlacher 1, A Königsrainer 1, S Beckert 1
  • 1Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • 2Biometrie/Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Hintergrund: Eine Peritonealkarzinose (PC) beim Pankreaskarzinom kann nicht geheilt werden, unabhängig davon ob der Primärtumor resektabel ist. Eine PC kann bildgebend häufig nicht dargestellt werden und wird erst zufällig während der explorativen Laparotomie entdeckt.

Methodik: In einer retrospektiven Analyse konnten aus der Tübinger Krebsdatenbank 29 Patienten isoliert werden, bei denen einen PC während der explorativen Laparotomie mit der Intention einer kurativen Resektion zufällig entdeckt wurde. Diese Patienten wurden gegen eine „gematchte“ Gruppe von Patienten verglichen, welche nach Exploration keine Peritonealkarzinose hatten und in der Folge reseziert wurden.

Ergebnisse: Ein Ikterus und eine Diarrhoe wurden häufiger in der Gruppe ohne PC beobachtet. Die CA 19–9 Werte waren signifikant höher in der PC als in der nicht- PC Gruppe (2330 U/ml (16–41000) versus 387 U/ml (18–27950); p=0,041). Andere Unterschiede konnten nicht beobachtet werden.

Zusammenfassung: Beim Pankreaskarzinom scheinen hohe CA 19–9 Werte auf eine PC hinzuweisen. Bei Patienten mit einem hohen CA 19–9 und einem lokal resektablem Tumor sollte primär eine Laparoskopie durchgeführt werden um eine PC auszuschließen und den Patienten eine explorative Laparoskopie zu ersparen.