Z Gastroenterol 2012; 50 - K317
DOI: 10.1055/s-0032-1324252

Endoskopischer Vakuum-assistierter Verschluss (VAC) bei Rektumstumpfinsuffizienzen nach Hartmann-Operationen

A Braun 1, A Fischer 1, HJ Richter-Schrag 1, UT Hopt 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein-/Viszeralchirurgie, Freiburg, Germany

Einleitung: Die konservative Therapie einer Rektumstumpfinsuffizienz nach einer Hartmann-Operation (OP) ist eine Therapiemöglichkeit bei Patienten ohne generalisierte Peritonitis. Diese Untersuchung beschreibt das endoskopische Vorgehen zur Behandlung von Rektumstumpf-insuffizienzen bei diesen Patienten durch einen Vakuum-assistierten Verschluss (VAC).

Ziele: Gegenstand dieser neuen Methode ist die endoskopische Platzierung eines Schwammes mit angelegtem Vakuum in der Insuffizienzhöhle oder im oberen Rektumstumpf mittels eines Einführungs-instrumentariums.

Methode: Diese Methode wurde bei 13 Patienten mit postoperativer Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-Operation angewendet. Der VAC wurde durchschnittlich nach 5,68 Tagen gewechselt. Die Insuffizienzhöhe lag durchschnittlich bei 12cm ab Linea ano cutanea. Bei 4 Patienten lag die Stumpfinsuffizienz <8cm, bei 9 Patienten war sie <8cm lokalisiert. Die peritoneale Umschlagsfalte liegt meist bei ca. 8cm ab ano. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 68,5 Jahre.

Ergebnis: 13 Patienten mit einer Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-Operation wurden ab dem 10,5. Tag±8 mit der endoskopischen Vakuum-therapie behandelt. Insgesamt erfolgte die VAC-Behandlung über 18 Tage (9–47). Es waren pro Patient 4,71 Endoskopien notwendig. Der VAC wurde durchschnittlich alle 5,68 Tage gewechselt. Bei allen 13 Patienten kam es zur definitiven Ausheilung der Rektumstumpfinsuffizienz unter VAC-Therapie.

Schlussfolgerung: Der Endoskopische Vakuum-assistierter Verschluss (VAC) ist eine neue Therapieform zur Behandlung von Rektumstumpfinsuffizienzen nach Hartmann-OP zur effektiven Kontrolle eines septischen Herdes. Die Therapie ist auch bei Patienten möglich, bei denen die Stumpfinsuffizienz oberhalb der peritonealen Umschlagsfalte liegt, da oft eine Abkapselung zur freien Bauchhöhle besteht. Weitere Studien müssen zeigen, ob die Mortalitätsrate durch diese Methode bei Patienten mit Rektumstumpfinsuffizienzen reduziert werden kann.