Z Gastroenterol 2012; 50 - K322
DOI: 10.1055/s-0032-1324257

Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs: Vergleich der Lebensqualität nach Ivor Lewis Ösophagektomie und transhiatal erweiterter Gastrektomie

HF Fuchs 1, AH Hölscher 1, E Bollschweiler 1, SP Mönig 1, W Schröder 1, C Gutschow 1
  • 1Universitätsklinik Köln, Allgemein-, Viszeral und Tumorchirurgie, Köln, Germany

Einleitung: Die Ösophagektomie und die transhiatal erweiterte Gastrektomie sind alternative Operationsverfahren zur Therapie des Adenokarzinoms des ösophagogastralen Übergangs (AEG) Typ II nach Siewert.

Ziele: Der Einfluss dieser Operationen auf die postoperative Lebensqualität (LQ) ist nur unzureichend untersucht.

Methodik: Rezidivfreie Patienten mit einem Verlauf von >12 Monaten nach Ivor Lewis Ösophagektomie wegen AEG Typ I oder II (n=51) bzw. transhiatal erweiterter Gastrektomie wegen AEG Typ II oder III (n=51) wurden anhand von standardisierten Fragebögen zur allgemeinen (EORTC QLQ-C 30) und organspezifischen (EORTC OG-25) LQ befragt. Follow-up, Alters- und Geschlechtsverteilung sowie der Anteil der neoadjuvant therapierten Patienten waren in beiden Gruppen vergleichbar. Insgesamt wurden jedem Patienten 55 Fragen aus verschiedenen Komplexen gestellt und so für alle Patienten Scores zur Objektivierung ihrer gefühlten Gesundheit, ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit und ihrer Symptome errechnet.

Ergebnis: Dauer des Follow-up, operativer Zugangsweg sowie neoadjuvante Therapie hatten keinen signifikanten Einfluss auf die globale LQ der Patienten. Ösophagektomierte Patienten klagten häufiger als gastrektomierte Patienten über pulmonale Symptome wie Dyspnoe (p<0,01) und Husten (p<0,05). Ansonsten ergab sich zwischen beiden Gruppen weder für den globalen LQ-Score noch für die allgemeinen und organspezifischen Funktions- und Symptomscores ein signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerung: Bis auf pulmonale Symptome ist die LQ nach Ivor Lewis Ösophagektomie und transhiatal erweiterter Gastrektomie vergleichbar. Die LQ stellt somit kein Argument für die Favorisierung eines Operationsverfahrens beim Typ II-Adenokarzinom dar.