Z Gastroenterol 2012; 50 - K324
DOI: 10.1055/s-0032-1324259

Perioperative Komplikationen als unabhängige Prädiktoren für das Outcome beim Adenokarzinom des Ösophagus

M Fritz 1, J Maurer 1, M Schöpp 1, D Palmes 1, M Brüwer 1, N Senninger 1, R Hummel 1
  • 1Allgemein und Viszeralchirurgie, Münster, Germany

Die operative Therapie des Ösophaguskarzinoms ist mit einer beträchtlichen Komplikationsrate vergesellschaftet. Wir untersuchten Assoziationen zwischen Patientencharakteristika, Komplikationen und Outcome beim Adenokarzinom des Ösophagus (EAC). Zwischen 01/2005 und 09/2008 wurden 105 Patienten mittels transthorakaler Ösophagektomie und intrathorakaler Stapler-Anastomose operiert, hiervon wurden 57 EAC-Patienten in die Studie eingeschlossen. Postoperative Komplikationen wurden unterteilt in:

  • Gesamtkomplikationen

  • Anastomoseninsuffizienzen

  • Pulmonale Komplikationen

Die „In-Hospital“-Mortalitätsrate betrug 7% (4 Patienten). 28 Patienten (49%) entwickelten Komplikationen (minor vs. major: 33% vs. 16%). Anastomoseninsuffizienzen entwickelten 4 Patienten (7%), pulmonale Komplikationen zeigten 35% (minor vs. major: 16% vs. 19%). Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes korrelierte mit Gesamtkomplikationen und pulmonalen Komplikationen, die Anzahl positiver Lymphknoten korrelierte mit pulmonalen Komplikationen (p≤0,043). T-und M-Stadium sowie die Anzahl positiver Lymphknoten beeinflussten das Überleben negativ (p≤0,010). Das Überleben korrelierte mit dem histomorphologischen Ansprechen auf die Induktionstherapie (partielle Response vs. Non-Response: p=0,015). Die neoadjuvante Therapie selbst zeigte dabei keinen Überlebensvorteil. Patienten mit major Gesamt- oder pulmonalen Komplikationen hatten eine erhöhte „In Hospital“-Mortalität (p≤0,033), Gesamtkomplikationen führten tendenziell zu einer erhöhten 30-Tage-Mortalität (p=0,051) und beeinflussten negativ das Überleben (major vs. minor Gesamtkomplikationen p=0,023; major vs. keine Gesamtkomplikationen: p=0,05). Die multivariate Analyse bestätigte Gesamtkomplikationen, T-Stadium sowie die Anzahl positiver Lymphknoten als unabhängige Prädiktoren für das Überleben.

Unsere Daten zeigen, dass die perioperative Mortalität im EAC mit pulmonalen und Gesamtkomplikationen assoziiert ist, die Anastomoseninsuffizienz scheint von untergeordneter Rolle zu sein. Weiterhin besteht ein Zusammenhang zwischen Gesamtkomplikationen und dem Überleben. Zudem zeigte sich, dass Gesamtkomplikationen, T-Stadium und die Anzahl positiver Lymphknoten unabhängige Prädiktoren der perioperativen Sterblichkeit darstellen.