Z Gastroenterol 2012; 50 - K328
DOI: 10.1055/s-0032-1324263

Wertigkeit der vollständigen Übernähung der Klammernahtreihe bei der Schlauchmagenresektion

A Plamper 1, F Ehresmann 1, S Kolec 1, E Kleimann 1, K Rheinwalt 1
  • 1St. Franziskus-Hospital, Department Adipositaschirurgie und Metabolische Chirurgie, Köln, Germany

Einleitung: Die laparoskopische Schlauchmagenresektion stellt eine der am häufigsten durchgeführten bariatrischen Operationsverfahren dar. Sie wird gemeinhin als sicheres und effektives Verfahren angesehen. Jedoch bleibt die Klammernahtinsuffizienz eine ernsthafte Komplikation, die es anzugehen gilt. Verschiedene Methoden der Klammernahtverstärkung und -sicherung wurden beschrieben, um die Leckage- und Blutungsrate zu reduzieren. Aus diesem Grund haben wir unser Patientengut hinsichtlich dieser beiden Komplikationen untersucht.

Methodik: Die Daten aller Patienten, die im Zeitraum 2007–2011 in unserer Klinik einer Schlauchmagenresektion unterzogen wurden, wurden prospektiv erfasst. Es erfolgte eine Einteilung in zwei Gruppen mit und ohne vollständige Übernähung der Klammernahtreihe. Diese beiden Gruppen wurden auf u.a. auf die Komplikationsraten Leckage und Blutung untersucht.

Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurde bei insgesamt 90 Patienten eine Schlauchmagenresektion durchgeführt. 6 Patienten wurden aus der Studie ausgeschlossen, da es sich um Redo-Eingriffe handelte. Somit wurde in 84 Fällen die Schlauchmagenresektion als bariatrischer Ersteingriff durchgeführt. Bei 41 Eingriffen erfolgte keine vollständige Übernähung der Klammernahtreihe (Gruppe I), während dies bei 43 Operationen der Fall war (Gruppe II). In beiden Gruppen traten je zwei Fälle von Klammernahtinsuffizienzen auf. Dies entspricht einer Leckagerate von 4,88% in Gruppe I, bzw. 4,65% in Gruppe II. Ein Patient aus Gruppe I verstarb in Folge des Leckageeereignisses. Das einzige Blutungsereignis zeigte sich ebenfalls in Gruppe I (2,44%).

Schlussfolgerung: Nach unserer Erfahrung hat eine Übernähung der Klammernahtreihe bei der laparoskopischen Schlauchmagenresektion keinen Einfluss auf die Leckagerate, könnte jedoch die Rate an Blutungen reduzieren.