Zertifiziertes Darmkrebszentrum an einem Krankenhaus der Regelversorgung

Einleitung: Die Behandlung von malignen Organerkrankungen wird zunehmend komplexer. Stand früher die operative Therapie im Forderung, kommen heute zunehmend multimodale Behandlungskonzepte zur Anwendung. Diese erfordern eine weitreichende interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch werden diese Organerkrankungen zunehmend in Zentren behandelt. Ca. 30% der kolorektalen Karzinome werden in Darmkrebszentren nach der Deutschen Krebsgesellschaft behandelt. In der Regel erfordern die Anforderungen des Erhebungsbogens die Struktur eines großen Krankenhauses.

Ziele: Die vorliegende Arbeit soll zeigen, dass auch in einem Krankenhaus der Regelversorgung die Anforderungen des Erhebungsbogen für Darmkrebszentren erfüllt werden können.

Methodik: Nach erfolgreicher Erstzertifizierung des Darmkrebszentrums Westpfalz im Jahre 2010 wurde in 2012 das 2. Überwachungsaudit erfolgreich absolviert. Die Ergebnisse der letzten drei Jahre des Standortes 2 wurden aufgearbeitet.

Ergebnis: Seit der Erstzertifizierung ist die Primärfallzahl um 10% angestiegen. Die Ergebnisqualität erfüllt die Anforderung des Kennzahlenbogens. Die 3-Jahres-Lokalrezidivrate bei den operierten Rektumkarzinomen liegt bei 4,5%, die 30-Tageletalität bei 1,5%, die Anastomoseninsuffizienrate bei 7,8% und die Gesammortalität bei 10%. In 98% wurde TME mit Good bewertet. 79% der Rektumkarzinome im unteren und mittleren Drittel wurden neoadjuvant behandelt. Die prä- und postoperative Fallvorstellung in der Tumorkonferenz erfolgte entsprechend den Anforderungen des Erhebungsbogen.

Schlussfolgerung: Ein Darmkrebszentrum kann auch an einem Krankenhaus der Regelversorgung erfolgreich mit der geforderten Qualität betrieben werden. Allerdings ist die Zugehörigkeit zu einem großen Krankenhausverbund (Westpfalz-Klinikum) eine wichtige Grundvoraussetzung. So können die Strukturen eines Krankenhauses der Maximalversorgung genutzt werden.