Z Gastroenterol 2012; 50 - K364
DOI: 10.1055/s-0032-1324298

Wie viel Zugänge sind für die laparoskopische Narbenherniotomie Nötig? Erfahrungen mit der 2-Port und der 1-Port Technik (X-Cone™)

UA Dietz 1, K Krajinovic 1, L Spor 1, J Filser 1, A Strauß 1, CT Germer 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie der Universität Würzburg, Würzburg, Germany

Zielsetzung: Eine grundsätzliche Frage bei laparoskopischen Narbenhernien-Eingriffen ist die der nötigen Zahl an Trokaren. Wegen des potentiellen Risikos der konsekutiven Narbenhernien-Bildung in der Trokareinstichstelle, sind wir in den vergangenen Jahren zunehmend von der 3 Trokar- zur 2-Trokar Technik übergegangen. Die Entwicklung neuerer Systeme zu Laparoskopischen Eingriffen mit nur einem Zugang soll für die Anwendung der Narbenhernienchirurgie untersucht und diskutiert werden.

Methodik: Es wurden 45 Patienten laparoskopisch an inzisionalen und ventralen Hernie laparoskopisch operiert: 14 mit in 1-Port Technik (X-Cone™), 24 in 2-Trokar und 13 in 3-Trokar Technik. Die 1-Port Technik ermöglicht den Einstieg für Adhäsiolyse mit 0° Optik und bietet die Option 4 Arbeitsinstrumente (5mm und 3mm). Bei der Führung der Instrumente ist eine Anpassung an den gebogenen Schaft, die Überkreuzung der Instrumente, die konfokale Führung der Optik, der geringere Lichtstrahl durch 5mm Optik und reduzierte Mobilitätsradius bei großen Netzen. Von Vorteil sind die vereinfachte Bergung großer Fettkörper und die Erleichterung der Netzeinführung ohne Hautkontakt.

Ergebnis: Die Durchführung der laparoskopischen Narbenhernienversorgung über einen einzigen Zugang ist ohne Komplikationen möglich gewesen und hat folgende Vorteile aufgezeigt: a) erleichterter Einstieg zur Adhäsiolyse entlang der Optik; b) vereinfachte Bergung resezierter Omentum-Teile; und c) Flexibilität bei der Anzahl an Instrumenten. Nachteile der sind a) der limitierte Bewegungsumfang der Instrumente; b) der erschwerte Zugang zur anterioren Bauchdecke in Nähe des X-Cones; und c) die suboptimale Beleuchtung über die 5mm Optik für der Panorama-Blick des Situs.

Schlussfolgerung: Die natürliche Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie beinhaltet auch die Reduzierung der benötigten Zugänge. Dies ist als Trend deutlich in der 2-Trokar Technik erkennbar. Der nächste Schritt, die 1-Trokar Technik, hat bei der Adhäsiolyse Vorteile, die zunehmend genutzt werden sollten. Die Weiterentwicklung der verfügbaren Geräte ist jedoch wichtig, gerade auch was den Bewegungsumfang der Instrumente und die Bildqualität angeht.