Z Gastroenterol 2012; 50 - K376
DOI: 10.1055/s-0032-1324310

In-Situ-Split der Leber kombiniert mit Pfortaderligatur. Ein neuer Ansatz um die Resektabilität bei kolorektalen Lebermetastasen zu steigern

GA Stavrou 1, M Donati 1, KJ Niehaus 1, H Honarpisheh 1, A Stang 2, S Faiss 3, KJ Oldhafer 1
  • 1Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Germany
  • 2Askepios Klinik Barmbek, Onkologie und Palliativmedizin, Hamburg, Germany
  • 3Asklepios Klinik Barmbek, Gastroenterologie und Hepatologie, Hamburg, Germany

Einleitung: Nur etwa 20–25% aller Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen sind bei Erstvorstellung resektabel. Seit 2011 verfolgen wir einen neuen Ansatz, um eine Resektabilität bei Patienten mit bilobärem Tumorwachstum oder zu kleiner Restleber zu erreichen.

Methode: Zwischen Juli 2011 und März 2012 wurden 6 patienten mit irresektablen kolorektalen Lebermetastasen einer zweizeitigen Prozedur unterzogen:

1. Ligatur der rechten Pfortader, In-Situ-Split der Leber auf der geplanten Resektionslinie und wenn nötig, Metastasektomie im linken Leberlappen. 2. Nach CT/Volumetriekontrollen erweiterte Hemihepatektomie rechts.

Ergebnisse: 5/6 Patienten erreichten ein ausreichendes Restlebervolumen etwa 2 Wochen nach Step 1 (10–21 Tage). Die Restleber hypertrophierte im Mittel um 66% (45–70%). Ein Patient entwickelte ein kardiales Pumpversagen nach einer Nachblutung nach Step 1 und verstarb trotz guter Hypertrophie ohne eine 2. Operation. Alle anderen Patienten konnten ohne Probleme entlassen werden.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus Pfortaderligatur und In-Situ-Split Prozedur scheint sehr effektiv in der Auslösung eines Hypertrophiereizes auf die Restleber zu sein, aus unserer Erfahrung wesentlich effektiver als anerkannte Verfahren wie die Pfortaderembolisation. Nach unserer ersten Erfahrung kann diese Strategie helfen, die Resektionsrate bei Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen zu erhöhen.