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DOI: 10.1055/s-0032-1324834
Editorial
Publication History
Publication Date:
30 August 2012 (online)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der größte Teil der Patientinnen mit primärem Mammakarzinom ist postmenopausal. Diese Patientinnen erhalten häufig als adjuvante Maßnahmen endokrine Therapien. Prämenopausale Patientinnen mit primärem Mammakarzinom können eine therapieinduzierte Ovarialinsuffizienz erleiden. In beiden Situationen können sich Symptome des Östrogenmangels einstellen. Aufgrund der Hormonabhängigkeit der Erkrankung sind allerdings grundsätzlich hilfreiche Interventionen mit Sexualsteroiden bei diesen Patientinnen kontraindiziert. Dies macht therapeutische Interventionen nicht immer einfach. Die Therapie muss symptomorientiert und spezifisch sein. Ein typisches Beispiel dafür ist die Behandlung der Vaginalatrophie. Vaginalatrophie und deren Symptome können zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität führen. M. Mögele et al. schildern in ihrem Beitrag, welche diagnostischen und therapeutischen Schritte in dieser Situation sinnvoll sind.
Die Endometriose gehört zu den häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau im reproduktiven Alter. Die Erscheinungsbilder können vielgestaltig sein und bedürfen nach entsprechender Abklärung in der Regel einer multimodalen Therapie. Ein entscheidender Schritt in der Behandlung der Endometriose ist die operative Therapie. J. Hackl et al. stellen in ihrem Beitrag den derzeitigen Kenntnisstand zur operativen Behandlung dar. Sie gehen auch im Sinne eines multimodalen Behandlungskonzepts auf die postoperative, medikamentöse Therapie ein. Ein besonderes Problemfeld liegt in der Behandlung von Frauen mit Kinderwunsch, die an einer Endometriose erkrankt sind. Endometriose kann zu Einschränkung der Fertilität führen und muss daher im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen relativ häufig zusätzlich therapiert werden. Sowohl operative als auch konservative Behandlungsmethoden sind dazu geeignet. In dem Forumbeitrag von J. Engel und O. Ortmann wird in komprimierter Form wiedergegeben, welche Grundsätze hier zu beachten sind.
Nicht nur Frauen mit Endometriose, sondern auch solche nach operativen Eingriffen und entzündlichen Erkrankungen im Becken entwickeln häufig Adhäsionen. Aufgrund von Beschwerden, Darmfunktionsstörungen und anderen klinischen Problemen sind sie häufig operativ behandlungsbedürftig. A. Hirschelmann und R. L. De Wilde stellen in ihrem hervorragenden Beitrag die verschiedenen Möglichkeiten zur Behandlung der Adhäsionen ausführlich dar. Ihr Beitrag beinhaltet eine Fülle von Tipps für die Praxis, die für den Leser sehr hilfreich sein können.
Die Präeklampsie ist eine der häufigsten Schwangerschaftserkrankungen. Trotz umfangreichem Erkenntnisgewinn über die Pathogenese der Präeklampsie sind kausale Behandlungsansätze bisher nicht von durchschlagendem Erfolg gewesen. Nach wie vor spielt daher die Früherkennung eine wesentliche Rolle. Diese gibt potenziell wichtige Informationen für das klinische Vorgehen. S. Verlohren berichtet über neue Trends in der Diagnostik und Therapie der Präeklampsie. Besonders erwähnenswert sind seine Ausführungen über neue prädiktive Testverfahren, die potenziell geeignet sind, das klinische Management zu verbessern.
Als Geburtshelfer werden wir von werdenden oder jungen Eltern häufig nach der optimalen Ernährung ihres Kindes bzw. Beratung in Problemsituationen gefragt. Die Aufklärung darüber ist besonders wichtig, da sie ein entscheidender Faktor für die Entwicklung des Säuglings ist. E. Sievers und M. Kersting geben in ihrem Beitrag zu dem Thema einen ausgezeichneten Überblick.
Das vorliegende Heft beinhaltet exzellente Beiträge aus der allgemeinen Gynäkologie, der Geburtshilfe und der Perinatologie, deren Inhalt die tägliche Arbeit der Leserinnen und Leser hervorragend unterstützen kann.