Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0032-1324888
Herzschrittmacher, ICD und CRT – Fehlfunktionen und Besonderheiten
Publication History
Publication Date:
25 March 2013 (online)
-
Die Patientenzahl mit implantiertem Herzschrittmacher, ICD oder CRT-System nimmt ständig zu, und die programmierbaren Parameter dieser Geräte werden immer komplexer. Dies stellt die mit diesen Geräten nicht vertrauten Rettungskräfte im Einsatzfall vor Probleme.
-
Ein Herzschrittmacher ist kein ICD, aber jeder implantierte Defibrillator ist funktionell stets auch ein Herzschrittmacher.
-
Ein 2-Kammer-System stimuliert Vorhof und Ventrikel, ein biventrikuläres System ist dagegen ein CRT-System mit linksventrikulärer Elektrode.
-
Die Erregungsrückbildung ist bei einem ventrikulär stimulierten EKG nicht zu verwerten. Auch nach der Stimulation persistiert über einen unbestimmten Zeitraum eine abnorme Erregungsrückbildung. Bestehen aber eindeutige ST-Streckenhebungen und entsprechende klinische Befunde, muss man von einem ST-Strecken-Hebungsinfarkt ausgehen.
-
Ein Ringmagnet gehört zur Basisausstattung eines NEF und RTW.
-
Beim Verdacht auf eine Fehlfunktion des Schrittmachers kann man versuchsweise einen Magneten auflegen. Einzige Ausnahme: Verdacht auf drohende Batterieerschöpfung.
-
Die Magnetauflage auf den ICD inhibiert seine Antitachykardie-Funktion. Nach Entfernen des Magneten geht er wieder in die ursprüngliche Programmierung über.
-
Ein ICD therapiert nur in dem Herzfrequenzbereich, für den er programmiert ist. Eine langsame ventrikuläre Tachykardie unterhalb der Detektionsgrenze kann daher unerkannt und untherapiert bleiben.
-
Ineffektive Schockabgaben (gerechtfertigt, aber erfolglos) muss man unterscheiden von inadäquaten Schockabgaben (nicht gerechtfertigt).
-
ICD-Schockabgaben und eine externe Stimulation sind für Patienten sehr schmerzhaft, daher leichte Analgosedierung.
-
ICD-Schockabgaben sind für den Helfer mit Patientenkontakt erschreckend, aber ungefährlich.
-
Bei Geräteträgern mit Synkope auf mögliche äußere Störeinflüsse achten.
-
Literatur
- 1 AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Sektorenübergreifende Qualität im Gesundheitswesen 2012. Im Internet: http://www.sqg.de/downloads/Bundesauswertungen/2011/bu_Gesamt_09N1-HSM-IMPL_2011.pdf Stand: 20.10.2012
- 2 AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Sektorenübergreifende Qualität im Gesundheitswesen 2012. Im Internet: http://www.sqg.de/downloads/Bundesauswertungen/2011/bu_Gesamt_09n4-DEFI-IMPL_2011.pdf Stand: 20.10.2012
- 3 Hund TJ, Rudy Y. Determinants of excitability in cardiac myocytes: mechanistic investigation of memory effect. Biophys J 2000; 79: 3095-3104
- 4 Freedberg NA, Feldman A. Prognostic significance of implantable defibrillator shock: are all shocks created equal?. J Cardiovasc Electrophysiol 2012; 23: 741-743
- 5 Moss AJ, Hall WJ, Cannom DS et al. Cardiac-resynchronization therapy for the prevention of heart-failure events. N Engl J Med 2009; 361: 1329-1338
- 6 Cleland JG, Daubert JC, Erdmann E et al. The effect of cardiac resynchronization on morbidity and mortality in heart failure. N Engl J Med 2005; 352: 1539-1549
- 7 Bristow MR, Saxon LA, Boehmer J et al. Cardiac-resynchronization therapy with or without an implantable defibrillator in advanced chronic heart failure. N Engl J Med 2004; 350: 2140-2150
- 8 Lampadius M. Alarme, Hinweise und Algorithmen. Kochel a. See: FGS Forschungsgesellschaft Elektrostimulation mbH; 2012
- 9 Deakin CD, Nolan JP, Soar J et al. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010 Section 4. Adult advanced life support. Resuscitation 2010; 81: 1305-1352 Erratum in: Resuscitation 2011; 82: 140