Die Prävalenz des Diabetes mellitus Typ II ist ebenso wie die Prävalenz der morbiden Adipositas in den letzten Jahren weltweit kontinuierlich angestiegen. Die bariatrische Chirurgie konnte in der Behandlung der morbiden Adipositas hervorragende Ergebnisse zeigen. Neben dem offensichtlichen Gewichtsverlust hat insbesondere die Remission der Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, arterieller Hypertonus und Hyperlipidämien zur Etablierung chirurgischer Verfahren bei dieser ausgewählten Patientengruppe geführt. Ein zunehmendes Interesse gilt nun Patienten, welche diese Begleiterkrankungen aufweisen, aber noch nicht die Indikation zu bariatrischen Eingriffen, gemäß den aktuell geltenden Leitlinien entsprechend einem BMI über 35 kg/m2, besitzen. Untersuchungen an Patienten vor und nach bariatrischen Eingriffen konnten nähere Einblicke in die Wirkungsweise gastrointestinaler Hormone und ihren Einfluss auf das metabolische Syndrom zeigen. Neben mittlerweile etablierten Verfahren wie dem Roux-Y-Magenbypass, dem Magenband, der biliopankreatischen Diversion und der Sleeve-Gastrektomie wurden in den letzten Jahren verschiedene Operationsverfahren entwickelt, die zum Verständnis der Wirkungsweise bariatrischer Chirurgie geführt haben. Die individuelle Auswahl des Operationsverfahrens kann für den einzelnen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Stoffwechsellage führen und als neuer Baustein in der Therapie dieser chronischen Erkrankungen aufgegriffen werden.