Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2013; 18(1): 23-30
DOI: 10.1055/s-0032-1325601
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zeitmessstudien im Krankenhaus

Time Studies in Hospitals
M. Fehrle
1   Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
,
S. Michl
2   Institut für Geschichte der Medizin, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
,
D. Alte
3   Institut für Community Medicine – Abteilung SHIP/KEF, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald – Medizinische Fakultät
,
O. Götz
1   Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
,
S. Fleßa
1   Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Gesundheitsmanagement, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Dezember 2012 (online)

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Zusammenfassung

Zielsetzung: Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über Zeitmessstudien in Krankenhäusern in Deutschland.

Methodik: Die Autoren haben in den letzten Jahren mehrere umfangreiche Zeitmessstudien in Krankenhäusern durchgeführt. Auf Grundlage dieser Erfahrungen werden die wichtigsten Anwendungsfelder sowie die Verfahren der Zeitmessung und der statistischen Auswertung der gewonnenen Daten diskutiert.

Ergebnisse: Zeitmessstudien werden in deutschen Krankenhäusern insbesondere eingesetzt, um Daten für die Kostenrechnung sowie für die Prozessoptimierung und -simulation zu gewinnen. Gerade die stochastische Simulation setzt jedoch eine professionelle und strukturierte Verteilungsanpassung voraus. Eigene Daten aus deutschen Krankenhäusern weisen darauf hin, dass in der Regel schiefe und flexible Verteilungstypen anzupassen sind.

Schlussfolgerung: Der steigende Kostendruck im Krankenhaus führt zu einer wachsenden Bedeutung von Zeitmessstudien. Die Durchführung einer Erhebung und anschließenden Auswertung verlangen jedoch Fachwissen, das auch in den entsprechenden Studiengängen vermittelt werden sollte.

Abstract

Aim: Review of the relevance of time studies in the German hospital industry.

Method: Based on extensive experience in the field of time studies this paper gives an overview of the major fields of application and the methodology of time-taking and statistical analysis of the retrieved data.

Results: Time studies are employed in German hospitals in order to retrieve data for cost accounting and process simulation. In particular the stochastic simulations require professional fitting of distributions with a structured procedure. Generally, skewed and flexible distributions seem to be most suitable.

Conclusion: Increasing cost pressure leads to a growing importance of time studies in the hospitals. This should be reflected in respective training programs.