Pneumologie 2012; 66(11): 669-673
DOI: 10.1055/s-0032-1325692
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung der Atemstromstärke mithilfe des ThorAKUSTIK-Verfahrens bei Mund- und Nasenatmung

ThorAKUSTIK – A Computer-Based Method to Determine the Oronasal Respiratory Flow
K. Sohrabi
1   ThoraTech GmbH, Anwenderzentrum Medizintechnik, Gießen
,
D. Basu
2   Klinik für Innere Medizin, SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Philipps-Universität Marburg
,
F. Schudt
3   Biomedizinische Technik, Fachbereich KMUB, Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen
,
M. Scholtes
3   Biomedizinische Technik, Fachbereich KMUB, Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen
,
B. Balzer
2   Klinik für Innere Medizin, SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Philipps-Universität Marburg
3   Biomedizinische Technik, Fachbereich KMUB, Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen
,
O. Hildebrandt
2   Klinik für Innere Medizin, SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Philipps-Universität Marburg
,
U. Koehler
2   Klinik für Innere Medizin, SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Philipps-Universität Marburg
,
V. Gross
3   Biomedizinische Technik, Fachbereich KMUB, Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht 13. Juli 2012

akzeptiert nach Revision 28. August 2012

Publikationsdatum:
26. September 2012 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Atemflussbestimmung stellt ein wichtiges Verfahren zur Detektion von schlafbezogenen Atmungsstörungen dar. In der Polysomnografie können unter Verwendung der Standardmethoden allerdings nur qualitative Aussagen über den Atemfluss getroffen werden. Quantitative Methoden wie die Pneumotachografie sind für Messungen während des Schlafes wegen der Größe der Sensoren ungeeignet.

Methode: Vor diesem Hintergrund wurde das ThorAKUSTIK-Verfahren zur akustischen Atemflussbestimmung entwickelt. Mithilfe dieses Verfahrens wurde anhand des trachealen Atemgeräusches die Atemstromstärke bestimmt. Zur Evaluation des neuen Verfahrens wurde eine Vergleichsmessung mit dem Pneumotachografen durchgeführt und anschließend die Korrelationskoeffizienten berechnet.

Patienten: In der vorliegenden Studie wurde ein homogenes Kollektiv aus 20 männlichen, nichtrauchenden Probanden ausgewählt.

Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass das ThorAKUSTIK-Verfahren zuverlässig die Atemflussstärke bestimmt und kontinuierlich darstellen kann. Es fanden sich sehr signifikante Korrelationen (r = 0,89 bis 0,91; p < 0,01) zwischen dem tatsächlichen Atemfluss und dem mittels ThorAKUSTIK berechneten Atemfluss.

Schlussfolgerungen: Das neue ThorAKUSTIK-Verfahren erlaubt sowohl ein Langzeitmonitoring als auch eine Live-Überwachung des Atemflusses und kann dadurch zukünftig sehr variabel und in verschiedenen klinischen Bereichen eingesetzt werden. Hierzu sind aber zunächst noch weitere Studien mit einem größeren Kollektiv notwendig, um die jeweilige Anwendung im klinischen Alltag zu verifizieren.

Abstract

Background: Respiratory flow detection with the aim of detecting sleep-related breathing disorders plays a major role in polysomnography. Due to the fact that pneumotachographs are too bulky and not suitable for measurements during sleep, the ThorAKUSTIK system has been developed. By attaching a noise sensor right next to larynx, it determines the respiratory flow in an acoustic way.

Methods: The ThorAKUSTIK system as well as a pneumotachograph were applied simultaneously. The correlation between those two methods has been calculated.

Patients: We investigated twenty male subjects. All of them were non-smokers.

Results: The ThorAKUSTIK-System showed a highly positive correlation (r = 0.89 to 0.91; p < 0.01) and was able to measure the respiratory flow in a reliable way.

Conclusions: The ThorAKUSTIK-System allows a long-term live monitoring and has the potential to be used in several clinical departments. Larger studies are necessary to verify the application in the clinical routine.