Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 24-25
DOI: 10.1055/s-0032-1325698
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Distale Radiusfrakturen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Distale Radiusfraktur mit Beteiligung der dorsalen Kante - Ergebnisse nach palmarer Plattenosteosynthese

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Publikationsdatum:
08. November 2012 (online)

Distale Radiusfrakturen mit dorsaler Dislokation gehören zu den häufigsten Knochenbrüchen überhaupt. Lange Zeit galt der Grundsatz, dass nach dorsal dislozierte Frakturen von dorsal zu stabilisieren seien. Der dorsale Zugang birgt allerdings Probleme, so ist etwa die Stabilisierung mit einer dorsalen Platte wegen des dünnen Weichteilmantels am Handrücken und der Reizung der Fingerstrecksehen für den Patienten im postoperativen Verlauf unangenehm. Daher werden zunehmend auch bei dorsal dislozierten Frakturen palmare winkelstabile Platten eingesetzt. Eine koreanische Studie hat nun untersucht, wie sich dieses Verfahren bei dislozierter dorsaler Kantenfraktur auswirkt.

Distale Radiusfrakturen (DRF) mit dislozierter dorsaler Kantenfraktur können auch mit einer palmaren winkelstabilen Plattenosteosynthese zufriedenstellend fixiert werden. Das haben Jae Kwang Kim und Sung Whan Cho in einer Fallkontrollstudie mit insgesamt 46 Patienten gefunden.

23 der Patienten wiesen eine einfache intraartikuläre DRF auf (Gruppe 2), 23 weitere Patienten eine zusätzliche dorsale dislozierte (> 2 mm) Kantenfraktur (Gruppe 1). Die sonstigen Parameter (Alter, Geschlecht, Frakturtyp) waren vergleichbar. Die Frakturen wurden mit einer palmaren 3,5- oder 2,4-mm-Verriegelungsplatte über einen palmaren Zugang versorgt. Postoperativ wurde für 4 Wochen eine Unterarmgipsschiene angelegt, anschließend begann die allmähliche Mobilisierung des Handgelenks. Klinische Ergebnisparameter waren der Bewegungsumfang im Handgelenk, die Funktionsfähigkeit gemäß Mayo-Wrist-Score und DASH-Score (Disabilities Arm, Shoulder, Hand), die Griffstärke mittels Dynamometer sowie Schmerzen in Ruhe und bei Bewegung auf einer visuellen Analogskala (VAS). Radiologisch wurden das Ausmaß der Dislokation der dorsalen Kante und Hinweise auf eine Handgelenkarthrose überprüft. Die Bewertungen erfolgten 3 Monate postoperativ und bei einer endgültigen Abschlussuntersuchung (im Mittel nach 22 Monaten).

Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen, was die Griffstärke, die Funktion und den Bewegungsumfang des Handgelenks sowie die Schmerzen anging. In Gruppe 1 lag die mittlere Dislokation der dorsalen Kante, welche im Wesentlichen aus kortikalem Knochen bestand, im Röntgenbild bei der abschließenden Beurteilung bei 3 mm. In der Computertomografieuntersuchung fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Auftreten einer Arthrose: Jeweils 2 Patienten in jeder Gruppe wiesen bei der Abschlussuntersuchung arthrotische Veränderungen vom Schweregrad 1 auf.