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DOI: 10.1055/s-0032-1325708
Ring-Amputationsverletzung: Auch bei kompletten Abrissverletzungen häufig erfolgreiche Replantationen
Publication History
Publication Date:
08 November 2012 (online)
Trotz großer Fortschritte in der Mikrochirurgie gilt die Replantation von amputierten Fingern nach einer Abrissverletzung immer noch als problematisch. Die retrospektive Auswertung einer Fallserie von 37 Fingerreplantationen zeigt aber, dass die Prognose nicht so ungünstig ist, wie erwartet: 84 % der replantierten Finger konnten erhalten werden.
Kemal Özaksar et al. vom Krankenhaus für Orthopädie und Unfallchirurgie in Izmir, Türkei, werteten die Daten von 31 Männern und 6 Frauen aus, bei denen eine komplette Ring-Abrissverletzung (Avulsionsverletzung Typ IV nach Kay) vorlag. Bei weiteren 6 Avulsionsverletzungen im Beobachtungszeitraum von 1994 und 2006 musste wegen der ausgedehnten Gewebeschäden auf eine Replantation verzichtet werden.
In 10 Fällen führten die Chirurgen eine direkte End- zu End-Reanastomosierung der Arterien durch. Hier kam es bei 2 Fingern zur arteriellen Thrombose, in 1 Fall musste der Finger amputiert werden. Bei 6 Patienten überbrückten sie die fehlende Arterienstrecke durch oberflächliche Venen des Unterarms. In dieser Gruppe trat 1 arterielle Thrombose auf, jedoch ohne Verlust des Fingers. In 21 Fällen – ohne proximalen pulsatilen Fluss im Doppler - war eine Interposition von digitalen Arterien des benachbarten Mittelfingers notwendig. In 4 Fällen trat eine arterielle Insuffizienz auf, 3 davon mit Verlust des Fingers.
Bei 32 Fingern war eine direkte Anastomosierung der Venen möglich. In 3 Fällen trat eine venöse Insuffizienz auf, die bei 2 Patienten zum Verlust des Fingers führten. In 5 Fällen verwendeten die Chirurgen Veneninterponate (3 davon vom benachbarten Finger).
Bei 23 Fingern konnten Nerven sowohl auf der radialen wie auch auf der ulnaren Seite des Fingers zusammengefügt werden. In den restlichen Fällen erfolgte die Verbindung der Nervstümpfe nur auf einer Seite.