Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 39-40
DOI: 10.1055/s-0032-1325722
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Morbus Dupuytren
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dupuytren-Behandlungen im Vergleichstest

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Publication Date:
08 November 2012 (online)

Zur Therapie des Morbus Dupuytren wurden im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Behandlungsverfahren erprobt und immer wieder werden neue Methoden getestet. Um die verschiedenen Verfahren objektiv zu beurteilen, sind vergleichende Studien notwendig. Im Rahmen einer randomisierten und kontrollierten Studie verglich eine niederländische Arbeitsgruppe die perkutane Nadelfasziotomie (PNF) als minimalinvasives Verfahren mit der auf das Dupuytrengewebe limitierten Fasziektomie (LF). Aufgrund einer geringen Komplikationsrate, einer kurzen Rehabilitationsphase und dem minimalinvasiven Eingriff, erfährt insbesondere die PNF hohen Zuspruch.

In ihrer Auswertung fokussierten die Autoren besonders auf die Rezidivrate in einem 5-Jahres-Follow-up. Dabei definierten sie ein Rezidiv als einen Anstieg des Streckdefizites um 30 Grad und mehr im Vergleich zu den Ergebnissen 6 Wochen nach der Behandlung.

Insgesamt wurden 111 Patienten mit Dupuytren-Kontraktur an 115 Händen operiert. Das minimale passive Streckdefizit an den Fingergelenken betrug 30 Grad. Die Patienten wurden randomisiert und in 2 Gruppen aufgeteilt. Kontrollen erfolgten nach 1 Woche, 6 Wochen, 6 Monate, schließlich nach 1 Jahr und dann wiederum jährlich bis im 5. Jahr abschließend.

Insgesamt konnten nach diesem Zeitraum 93 Patienten (84  %) einer Auswertung zugeführt werden. Dabei zeigte es sich, dass die Rezidivrate nach 5 Jahren in der mit Nadelfasziotomie behandelten Gruppe (84,9  % ) signifikant höher lag, als nach limitierter operativer Entfernung (20,9 %) der Dupuytren-Stränge (p  <  0,001). Die Rezidive traten in der PNF-Gruppe auch signifikant früher auf als in der LF-Gruppe (p  <  0,001). Dabei hatte ein höheres Alter zum Zeitpunkt der Operation etwas günstigere Auswirkungen auf die Rezidivrate (p  =  0,005). Andere Faktoren, die die Rezidivrate beeinflussten, konnten nicht ausgemacht werden.

In einer Nachbetrachtung verglichen die niederländischen Chirurgen ihre Ergebnisse hinsichtlich der Rezidivraten mit denen einer Dupuytren-Behandlung mit Kollagenase und kamen zu dem Ergebnis, dass die Rezidivrate nach Kollagenase bedeutend höher ist, als nach limitierter Fasziektomie und perkutaner Nadelfasziotomie und das sogar schon nach einem deutlich kürzeren Nachuntersuchungszeitraum. Hinzu kommt, dass die Kollagenasebehandlung, im Gegensatz zu den beiden anderen Verfahren, häufigere Behandlungen notwendig macht.