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DOI: 10.1055/s-0032-1325724
Gesundheitskosten von Hand- und Handgelenkverletzungen
Publication History
Publication Date:
08 November 2012 (online)
Ca. 20 % der Versorgungsfälle im ärztlichen Notdienst fallen auf Hand- und Handgelenkverletzungen. Solche Verletzungen können durchaus erhebliche Behandlungskosten verursachen und zu einem langen Arbeitsausfall führen. Die Gesundheitskosten, die aus Hand- und Handgelenkverletzungen entstehen, führen daher zu beachtlichen finanziellen Belastungen der Allgemeinheit. Ziel einer Untersuchung einer holländischen Arbeitsgruppe war es, die Behandlungskosten und die Kosten, die durch den Arbeitsausfall nach Hand- und Handgelenkverletzungen entstehen, zu evaluieren und mit den Kosten anderer Verletzungen, wie zum Beispiel Hüftfrakturen, Schädel-Hirn-Traumata, etc. zu vergleichen.
Dazu analysierten de Putter et al. die Patientenbefunde aus einem Follow-up zwischen 2007 und 2008 aus dem Dutch Injury Surveillance System, einem spezifisch niederländischen System zur Erfassung von Verletzten, die in Krankenhäusern und Notfallambulanzen aufgenommen werden. Diese Angaben kombinierten sie mit entsprechenden Berichten aus dem nationalen Krankenhausentlassregister. Aus den Daten errechneten sie die Inzidenz der Erkrankungen, die Behandlungskosten und die Kosten durch Arbeitsunfähigkeit bezogen auf Alter, Geschlecht und Art des Leidens. Die Abschätzung der Behandlungskosten erfolgte auf der Basis eines inzidenzbasierten Kostenmodells. Die Berechnung der Kosten durch Arbeitsausfall erfolgte in einem so genannten Abwesenheitsmodell durch eine Abschätzung der Kosten im 1. Jahr nach der Verletzung.
Die Gesamtzahl der notfallmäßig behandelten Patienten wurde für das Jahr 2007 mit 920.000 hochgeschätzt, davon waren 57 % männlich und 43 % weiblich, mit einer Unfallinzidenz von 56 pro 1000 Patientenjahre. Die verletzungsbedingten Gesamtkosten in den Niederlanden addierten sich demnach auf 4,4 Milliarden U.S. Dollar. Davon waren 2,5 Milliarden U.S. Dollar Behandlungskosten und 1, 9 Milliarden U.S. Dollar entfielen auf Kosten verursacht durch Arbeitsunfähigkeit. Die Kosten für Hand- und Handgelenkverletzungen summierten sich auf insgesamt 740 Millionen U.S. Dollar und rangierten damit auf dem 1. Platz aller verletzungsbedingter Erkrankungen. Mit einem Anteil von 56 % trugen die Kosten für den Arbeitsausfall mehr zu den Gesamtkosten bei als die Kosten für die Behandlung. Hand- und Fingerfrakturen verursachten mit insgesamt 278 Millionen U.S. Dollar die meisten Kosten innerhalb der Hand- und Handgelenkverletzungen. Die höchsten Kosten für den Arbeitsausfall fand sich mit 192 Millionen U.S. Dollar in der Altersgruppe der 20–64-Jährigen.