Gastroenterologie up2date 2012; 08(04): 250-252
DOI: 10.1055/s-0032-1325993
Technikreport
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Endoskopische Vakuumschwammtherapie der Anastomosenleckage

Jochen Wedemeyer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Dezember 2012 (online)

Grundlagen

Anastomosenleckagen stellen eine gefürchtete Komplikation nach Resektionen am oberen und unteren Gastrointestinaltrakt dar. Verschiedene endoskopische Methoden zur Behandlung von Anastomosenleckagen sind beschrieben worden. Am oberen Gastrointestinaltrakt hat sich besonders die Einlage selbstexpandierender Stents etabliert. Die Erfolgsraten liegen bei 80 %.

In den letzten Jahren hat sich die Einlage von Vakuumschwammgeweben als wichtige Alternative zur Stentanlage etabliert. Sie wurde zunächst am Rektum eingesetzt und in der Folge auch für Leckagen am oberen Gastrointestinaltrakt. Die endoskopische Vakuumschwammtherapie überträgt die Vorteile der Vakuumtherapie für infizierte ausgedehnte Hautdefekte auf den Gastrointestinaltrakt. Der Schwamm induziert in der Nekrosehöhle die Bildung von Granulationsgewebe und der Sog transportiert infizierte Sekrete kontinuierlich aus der Wunde. Im Gegensatz zur Einlage von Stents ist keine zusätzliche Einlage von Zieldrainagen notwendig. Die Erfolgsrate der Vakuumschwammtherapie liegt bei 85 %.

In diesem Artikel soll die endoskopische Einlage von Vakuumschwämmen dargestellt werden. Die Einlage von Stents wurde bereits im Kontext der Stenosebehandlung umfassend beschrieben (Jakobs R. Stentimplatation bei Ösophagusstenosen. Gastroenterologie up2date 2012; 8: 78 – 79).