Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A24
DOI: 10.1055/s-0032-1327065

Sport mit Behinderung

M Mödlin 1
  • 1Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Wilhelminenspital, Wien

Laut Mikrozensus-Daten aus dem Jahr 2003 leben in Österreich ca. 480.000 Menschen mit einer körperlichen Behinderung, 450.000 mit einer Hörbehinderung und 400.000 mit einer Sehbehinderung. Zu mentalen Behinderungen liegen keine offiziellen Zahlen vor.

Rund 20.000 Menschen mit Behinderung betreiben regelmäßig Sport. 7.000 von ihnen sind im Österreichischen Behindertensportverband gemeldet.

Die Behinderungen dieser Sportler sind Querschnittlähmungen, Amputationen oder andere Beeinträchtigungen an Extremitäten, Zerebralparesen, Seh- und Hörbehinderungen und mentale Behinderungen.

Art und Schwere der Behinderung beeinflussen die Wahl einer Sportart und erfordern verschiedene Anpassungen von Material und Durchführung. Es haben sich auch einige Sportarten entwickelt, die es im Nichtbehindertensport nicht gibt (z.B. Torball im Blindensport).

Abhängig von Behinderung und Sportart gibt es typische Sportverletzungen oder -schäden (z.B. Rotatorenmanschettenläsionen bei Rollstuhlsportlern).

Der Behindertensport hat sich schon längst von der rein rehabilitativen Maßnahme – als solche hat er nach wie vor eine wichtige Funktion – zum Breiten- und zum Leistungssport weiterentwickelt. Das lässt sich an den beeindruckenden Leistungen der Sportler ablesen. (z.B. Weltrekord 100m-Sprint blinde Männer 11,03sec, unterschenkelamputierte Männer 10,91sec; Hochsprung unterschenkelamputierte Männer 2,11m, oberschenkelamputierte Männer 1,96m)