Psychother Psychosom Med Psychol 2013; 63(03/04): 115-121
DOI: 10.1055/s-0032-1327705
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zusammenhänge von Ressourcen, chronisch aktiviertem Distress und Erschöpfung in der deutschen Allgemeinbevölkerung

Associations of Resources Factors, Chronic Activated Distress, and Fatigue in the German General Population
Rüya Daniela Kocalevent
1   Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum ­Hamburg-Eppendorf
,
Burghard F. Klapp
2   Medizinische Klinik m.S. Psychosomatik, Charité Universitätsmedizin, Berlin
,
Cornelia Albani
3   Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
,
Elmar Brähler
3   Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
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Publikationsverlauf

eingereicht 04. Mai 2012

akzeptiert 10. September 2012

Publikationsdatum:
27. Februar 2013 (online)

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Zusammenfassung

Überprüft werden Hypothesen zu Zusammenhängen von Ressourcen, chronisch aktiviertem Distress und Erschöpfung. Die Datenerhebung erfolgte durch ein Meinungsforschungsinstitut in einer Mehrthemenumfrage in der Allgemeinbevölkerung (N=2 552). Eingesetzt wurden das TICS, die CFS-Skala sowie der SWOP. Die theoretischen Annahmen wurden im Strukturgleichungsmodell überprüft und bewährten sich analog zu Anforderungs-Ressourcen-Modellen. Eine zentrale Bedeutung scheint dabei speziell dispositionellem Optimismus zuzukommen. Die Prävalenzrate für chronischen Stress lag bei 19,1%. Es zeigten sich weiterhin signifikante Unterschiede zwischen den Alters-, nicht aber zwischen den Geschlechtergruppen. Von der Arbeitstätigkeit her besonders belastet zeigte sich die Gruppe der Teilzeiterwerbstätigen. Die Zugehörigkeit zu einer niedrigen sozialen Schicht begünstigt ebenfalls erhöhte chronische Stresswerte. Die theoretischen Implikationen und die praktischen Konsequenzen für die Gesundheitsförderung und Prävention werden ebenso diskutiert wie die Begrenzungen der Untersuchung.

Abstract

The study examined the relationships of resources, chronic activated distress, and fatigue. Data acquisition was carried out by a market research institute in a multitopic questionnaire in the general population (N=2 552). Administered were the TICS, the CFS-Scale, and the SWOP. The analyses focused on structural equation modelling. Hypotheses derived from a demands-resources model proved to be most worthwhile. Especially dispositional optimism, seemed to be most relevant. The prevalence rate for elevated chronic stress was 19.1%. Group differences were significant for age but not for gender. Part-time worker exhibited the highest rates of chronic stress. A lower social economic status also favoured an increased chronic stress experience. Theoretical implications, practical consequences for health promotion and prevention as well as limitations of the study are discussed.