Zusammenfassung
Nach der Einführung der inversen Schulterprothese in den 1970er-Jahren waren
die klinischen Ergebnisse enttäuschend. Dies war bedingt durch das
voll-rigide Design und das lateral ausgerichtete Drehzentrum. Dies führte zu
großen Scherkräften und Versagen der glenoidalen Komponente. In den
1980er-Jahren wurde das Drehzentrum weiter medialisiert und kaudalisiert,
eine größere Glenosphäre verwendet, die mit einer Humeruspfanne mit einem
Hals/Schaftwinkel von 155° artikuliert. Die klinischen Ergebnisse
verbesserten sich deutlich, und die inverse Schulterprothese entwickelte
sich zu einer etablierten Behandlungsmethode. Anfänglich konzipiert zur
Behandlung von symptomatischen Glenohumeralarthrosen und schweren
Rotatorenmanschettenschäden, hat sich das Indikationsspektrum über die Jahre
stark erweitert. Trotz der heutzutage großen Popularität der inversen
Prothese stellt eine immer noch deutlich höhere Komplikationsrate im
Vergleich zu anatomischen Schulterprothesen ein Problem dar. Typische
Komplikationen sind Scapular Notching, Versagen der Basisplatte,
periprothetische Frakturen, Skapulafrakturen, Infektionen, Hämatome,
Instabilität und Nervenläsionen. Nur wenige Publikationen beschäftigen sich
mit Präventionsmaßnahmen und zeigen Behandlungsstrategien auf.
Abstract
After introduction of the reverse shoulder prosthesis in the 1970 s, clinical
outcome was poor. This was mostly caused by the constraint design and the
lateralised centre of rotation, which caused shear forces and glenoid
failure. In the 1980 s the centre of rotation was medialised and caudalised,
a larger glenosphere and a neck/shaft angle of 155° were used. The clinical
outcome data became better and the reverse shoulder prosthesis established
as a treatment option. Initially used for symptomatic glenohumeral arthritis
in combination with severe rotator cuff pathologies, the indications have
been expanded. In spite of its great popularity, the reverse shoulder
prosthesis is associated with higher complication rates than anatomic
shoulder arthroplasties. Typical complications include scapular notching,
baseplate failure, periprosthetic fractures, scapular fractures, infections,
haematoma, instability and nerve leasions. Only few publications provide
prevention or treatment strategies.
Schlüsselwörter
inverse Schulterprothese - Komplikationen - Ursache - Prävention - Behandlungsstrategien
Key words
reverse shoulder arthroplasty - complications - cause - prevention - treatment options