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DOI: 10.1055/s-0032-1328729
Um Folgeschwangerschaften besser zu begleiten. Diagnostik und Management nach Totgeburt
Publication History
Publication Date:
29 July 2013 (online)
Nach der derzeitigen rechtlichen Definition liegt eine Totgeburt vor, wenn ein Fetus mit einem Mindestgewicht von 500 g ohne erkennbare Lebenszeichen geboren wird. Im Gegensatz zur früheren Definition spielt das Gestationsalter keine Rolle mehr. Die Inzidenz der Totgeburten in Westeuropa liegt bei 0,25–1 % und laut bayerischer Perinatalstatistik aus dem Jahr 2009 bei 2,9 auf 1000 Geburten. Dabei wird in den meisten Fällen bereits pränatal die Diagnose des intrauterinen Fruchttods (IUFT) gestellt, seltener tritt er unter der Geburt ein.
Bezogen auf die Anzahl der Geburten sinkt die Prävalenz von Totgeburten mit zunehmendem Gestationsalter ab. Wenn die Anzahl der Totgeburten jedoch auf die laufende Schwangerschaftswoche (SSW) bezogen wird, liegt das relative Risiko zwischen der 24. und 37. SSW konstant bei 1 : 2500 und steigt ab der 38. SSW bis auf das 5-Fache in der 42. SSW an. Hieraus leitet sich die Überlegung zur Geburtseinleitung ab der 38. SSW zur Reduktion der Totgeburtenrate ab. Da 85 % der IUFT, die zwischen der 37. und 43. SSW beobachtet werden, vor der 41. SSW eintreten, ist eine solche Reduktion kaum durch die geltende Empfehlung einer Geburtseinleitung jenseits der 41. SSW zu erzielen.