Rofo 2012; 184 - A26
DOI: 10.1055/s-0032-1329772

Vorteile von Nanobodies im Vergleich zu konventionellen Antikörpern für die Nah-Infrarot fluoreszenzoptische (NIRF) Bildgebung von Lymphomen

A Lenz 1, 2, V Kunick 1, 2, L Well 1, 2, W Danquah 2, B Rissiek 2, M Unger 2, F Haag 2, H Ittrich 1, G Adam 1, F Koch-Nolte 2, P Bannas 1, 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • 2Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Zielsetzung: Vergleich von Nanobodies und konventionellen Antikörpern für die spezifische NIRF-Bildgebung von T Zell Lymphomen in vivo.

Material und Methoden: Das Ektoenzym ART2 diente als Modellantigen für die vergleichende Analyse des ART2-spezifischen monovalenten Nanobodiess+16a (15kD) und des monoklonalen Antikörpers (Nika102, 150kD). Beide Konstrukte wurden an den NIRF-Farbstoff AlexaFluor680 gekoppelt. Nacktmäusen wurden ART2-positive und ART2-negative Tumorzellen subkutan injiziert. Die AF680-Konjugate wurden intravenös injiziert und die Tumormarkierung in vivo mittels NIRF-Bildgebung über 24h untersucht. Unterschiede in der Gewebepenetration der Tumoren und der Bindungseffizienz wurden ex vivo mittels Durchflusszytometrie und Fluoreszenzmikroskopie untersucht.

Ergebnisse: Die in vivo NIRF-Bildgebung zeigte die spezifische Bindung beider Konstrukte an ART2-positive Tumoren. Dabei zeigte der Nanobodys+16a jedoch ein deutlich höheres Tumor-zu-Hintergrund-Verhältnis von 12:1 innerhalb von 6h nach Injektion. Der konventionelle Antikörper Nika102 hingegen zeigte nur ein Verhältnis von 3:1, und das erst 24h nach Injektion. Die ex vivo Analysen zeigten, dass die Nanobodies tiefer in das Tumorgewebe eindringen und eine größere Anzahl der Tumorzellen markieren als die konventionellen Antikörper.

Diskussion: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Nanobodies viel versprechende Werkzeuge zur spezifischen Tumordiagnostik mittels NIRF-Bildgebung sind. Wie hoffen, dass die Methoden auf andere Tumorantigene und Bildgebungstechniken übertragbar sind.