Rofo 2012; 184 - A32
DOI: 10.1055/s-0032-1329778

Charakterisierung des Glioblastoms mittels Suszeptibilitäts-gewichteter Bildgebung – Eine in vivo Studie am Rattenmodell

M Huhndorf 1, O Will 2, R Mentlein 3, S Boretius 2, O Jansen 1
  • 1Institut für Neuroradiologie UKSH, Kiel
  • 2Sektion Biomedizinische Bildgebung – Klinik für Diagnostische Radiologie UKSH, Kiel, Molecular Imaging Norh Competence Center
  • 3Anatomisches Institut, Christian Albrechts Universität zu Kiel

Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, die Suszeptibilitäts-gewichtete Bildgebung (susceptibility weighted imaging, SWI) auf ihre Eignung zur besseren Darstellung der Tumorrandbereiche im Glioblastom-Model der Ratte zu testen. Zusätzlich wurde die Möglichkeit der Tumorzellmarkierung mittels Eisenoxid-Nanopartikeln untersucht.

Material und Methoden: C6-Glioma-Zellen wurden entweder nach Inkubation mit Eisenoxid-Nanopartikeln oder nativ mittels stereotaktischer intracerebraler Injektion (5×105 Zellen) in das Striatum männlicher Wistar-Ratten implantiert. Die MR-Bildgebung erfolgte mittels eines Kleintier-MR-Systems (7Tesla, ClinScan, Bruker BioSpin) an den Tagen 3, 5, 9, 14 und 21 post injectionem. Anschließend wurde das Gehirn für die histologische Untersuchung fixiert.

Ergebnisse: Die SWI zeigte deutliche Signalauslösungen im Bereich des Tumors, welche teilweise über die auf den T2-gewichteten Bildern erkennbaren makroskopischen Tumorgrenzen hinaus gingen. Diese Signalauslöschungen ließen sich nachweisen unabhängig davon, ob die Tumorzellen mit Eisenoxid markiert worden waren.

Diskussion: Die Ergebnisse machen deutlich, dass SWI am 7T-MRT eine sehr hohe Sensitivität aufweist. Es war jedoch auch erkennbar, dass diese Methode allein nicht in der Lage ist, zwischen Nekrose, Hämorrhagie und eisenmarkierten Zellen zu unterscheiden.

Schlussfolgerung: Mit Reduktion der Eisenkonzentration und Optimierung einer multi-parameterischen MRT könnte eine bessere Differenzierung zwischen infiltrierenden Zellen und z.B. Hämorrhagien gelingen als Zwischenschritt auf dem Weg zur in vivo Markierung der Tumorzellen im Tier.