Rofo 2013; 185(5): 485-486
DOI: 10.1055/s-0032-1330430
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intrakranielle Mikroblutungen nach Morphinintoxikation identisch mit „High Altitude Cerebral Edema“

B. Friedrich
,
L. Köster
,
J. Jaroni
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Publikationsverlauf

15. August 2012

03. Dezember 2012

Publikationsdatum:
24. Januar 2013 (online)

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High Altitude Cerebral Edema (HACE) ist eine lebensbedrohliche Form der akuten Höhenkrankheit (AMS), die sowohl unerfahrene als auch professionelle Bergsportler ab einer Höhe von ca. 3000 m betreffen kann. Patienten mit HACE zeigen typischerweise Symptome wie Ataxie und veränderte kognitive Leistungen, welche innerhalb von 24 – 48 h bis zum Tode des Patienten führen können (Singh I et al. N Engl J Med 1969; 280: 175 – 184.).

Im letzten Jahrzehnt zeigten einige Untersuchungen bei Patienten mit HACE und AMS ein T2-hyperintenses Signal im Splenium des Corpus callosum (CC), vereinbar mit einem zerebralen Ödem. Autopsiestudien konnten bei HACE Mikroblutungen nachweisen, diese traten bei AMS nicht auf. Eine MRT-Studie konnte mithilfe sensitiver suszeptibilitätsgewichteter Sequenzen (T2*, SWI) Hämosiderinablagerungen im CC von Patienten mit HACE als Zeichen stattgehabter Blutungen 2 – 31 Monate nach dem initialen Ereignis nachweisen. Erneut fanden sich diese nicht bei Patienten mit AMS (Kallenberg K et al. J Cereb Blood Flow Metab 2008; 28: 1635 – 1642).