Zusammenfassung
Ziel: Magnetresonanztomografie-Untersuchungen bei Kindern in Sedierung oder Allgemeinanästhesie stellen aufgrund der Vielzahl der beteiligten Disziplinen und der daraus entstehenden Schnittstellen eine besondere organisatorische Herausforderung für die beteiligten pädiatrischen, radiologischen und anästhesiologischen Abteilungen dar. Mit der vorliegenden Arbeit sollen Erkenntnisse über die Patientenstruktur, das anästhesiologische Vorgehen und die damit verbundenen Prozesszeiten im Zusammenhang mit MRT-Untersuchungen bei Kindern in Sedierung bzw. Allgemeinanästhesie gewonnen werden. Ziel ist es dabei, theoretische Möglichkeiten der Prozessoptimierung zu identifizieren und kritisch zu evaluieren.
Material und Methoden: Es erfolgte die retrospektive Auswertung und statistische Aufarbeitung der Anästhesieprotokolle von Kindern aller Altersgruppen, die sich in einer Universitätsklinik einem MRT in Sedierung oder Allgemeinanästhesie über eine Zeitspanne von 5 Jahren unterziehen mussten.
Ergebnisse: Die mediane Zeit für Ein- und Ausleitung bei Patienten ohne Atemwegssicherung betrug 6 min und war bei Patienten, die eine Larynxmaske (19 min) oder einen Endotrachealtubus (20 min) benötigten, signifikant länger (p < 0,001). Die Raten der notwendigen Atemwegssicherung betrugen bei Neugeborenen 67 %, bei Säuglingen 25 %, bei Kleinkindern 8 % und bei Schulkindern 7 %. Durch verbesserte Patientenlogistik und eindeutige präinterventionelle organisatorische Absprachen hätten im Untersuchungszeitraum zusätzliche 69 h Untersuchungszeit mobilisiert werden können.
Schlussfolgerung: Die anästhesiologische Versorgung von Kindern im Neugeborenen und Kleinkindalter führt im Vergleich zur Versorgung von älteren Kindern zu einer Verlängerung der anästhesiologischen Prozesszeiten in der diagnostischen Radiologie. Dies ist durch die häufigere Anwendung von Methoden zur Atemwegssicherung bei jüngeren Patienten bedingt. Das größte Potential zur Prozessoptimierung ist im präinterventionellen Bereich der Untersuchungen zu sehen.
Abstract
Purpose: MRI examinations in children under sedation or general anesthesia are a multidisciplinary challenge for pediatric, radiology and anesthesiology departments. This article presents findings about patient population, anesthesiology procedures and process times in pediatric MRI procedures under sedation or general anesthesia. The analysis is focused on the potential to optimize process times.
Materials and Methods: Retrospectively over a 5-year period, data from diagnostic radiology procedures in children requiring sedation or general anesthesia were retrieved from anesthesia records and analyzed statistically.
Results: The median anesthesia time in patients without an airway device was 6 min. In patients with a laryngeal mask (19 min) and in patients receiving endotracheal intubation (20 min), the anesthesia time was significantly longer (p < 0.001). The need for airway management in the age groups was 67 % for neonates, 25 % for infants, 8 % for toddlers and 7 % for school children. Improved clinical pathways could potentially save additional time up to 69 hours in our period of investigation.
Conclusion: In relation to older children, toddlers, infants and neonates had the longest process times in diagnostic radiology procedures, caused by the need to secure the airway. Improved pre-MRI processes have an enormous potential to generate additional examination time.
Key words
MR imaging - delayed processes - cost effectiveness - clinical pathways - hospital organisation and administration