JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2013; 02(01): 46
DOI: 10.1055/s-0033-1333861
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Publication Date:
05 February 2013 (online)

Meldungen

Hygiene in Deutschland – Die Grundlage sei zwar geschaffen, ein umfassendes Regelwerk ist jedoch noch nicht entstanden. So lautet das Fazit der Initiative Infektionsschutz nach einer Analyse der 16 Hygieneverordnungen, die die Länder in Erfüllung der Auflagen des Bundesinfektionsschutzgesetzes 2012 erlassen haben. Es fehle an wichtigen Stellen der Verpflichtungscharakter und außerdem umfasse der Geltungsbereich mitunter nicht die erforderlichen Institutionen.

Wer konsequent verhindern möchte, dass sich Patienten in den deutschen Gesundheitseinrichtungen infizieren, müsse auch für umfassende Schutzmaßnahmen auf einem gleich hohen Niveau in allen Bundesländern eintreten.

Die Initiative Infektionsschutz ist ein interdisziplinäres Expertengremium, das die Umsetzung bundesweit gültiger und effektiver Hygienestandards unterstützt. Die Expertengruppe ist institutionell unabhängig.

Quelle: Initiative Infektionsschutz

Einigung für Präventionsstrategie – Krankenkassen sollen zukünftig pro Jahr mindestens sechs Euro pro Versicherten für die Prävention ausgeben, so die Entscheidung der Gesundheitsexperten der Bundesregierung. In die betriebliche Gesundheitsförderung sollen jährlich zwei Euro fließen, ein Euro in Schulen, Kindergärten und Vereine. 50 Cent soll die Bundeszentrale für politische Aufklärung erhalten, was zu einer Verdreifachung des bisherigen Etats für die Präventionsarbeit führen würde. Insgesamt sollen so 420 Millionen Euro in die Prävention fließen, deutlich mehr als bisher. Prävention sei vielerorts immer noch nur ein Nischenthema, sagt Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU.

Auch die betriebliche Gesundheitsförderung will die Präventionsstrategie berücksichtigen. Um auch kleine Unternehmen einbeziehen zu können, sollen die Handelskammern helfen, Angebote aufzubauen. Zudem müssen die Betriebe erkennen, dass es in ihrem eigenen Interesse liegt, wenn sie in die Gesundheitsvorsorge ihrer Mitarbeiter investieren.

Quelle: Bibliomed

Gefahrenzone Rettungswagen – Wenn ein Säugling krank auf die Welt kommt, ist oft die Verlegung in ein anderes Krankenhaus notwendig. Aber wie sicher ist der Transport in einem Inkubator, zum Beispiel bei einer Vollbremsung? Dazu haben Gernot Rücker et al. eine Studie durchgeführt, bei der sie genau diese Situation in verschiedenen Rettungsfahrzeugen mit Säuglings-Dummys getestet haben: Der Dummy – eigens von der Universitätsmedizin Rostock für die Studie entwickelt – lag wie in der Praxis üblich ungesichert auf einer Unterlage im Inkubator, während der Rettungswagen zu einer Vollbremsung aus einer Geschwindigkeit von 50 km/h gezwungen wurde. Das Ergebnis ist schockierend: Die ohnehin schon angeschlagenen Säuglinge müssen Kräfte von 10 G aushalten – weit mehr als ein Erwachsener auf einer Highspeed-Achterbahn. Die Auswirkungen für das Baby gehen über Hirnblutungen und Hirnquetschungen hinaus und enden meist tödlich. Für den sicheren Transport schlagen die Autoren ein Sicherungssystem vor, das das Kind vor dem Aufprall an die Glaswand des Inkubators weitestgehend schützt.

Eine detaillierte Darstellung der Vorgehensweise, die Methode und die statistisch ausgewerteten Ergebnisse der Studie „Vergleich der Krafteinwirkung auf Säuglingsdummys in Transportinkubatoren bei Vollbremsung in verschiedenen Rettungswagen“ von Rücker, Hüttemann, Nöldge-Schomburg und Mencke können Sie in der Zeitschrift „Notfall- und Rettungsmedizin“, Ausgabe 8, aus dem Springer Medizin Verlag nachlesen. Dort finden Sie auch weitere Empfehlungen zum Schutz der Säuglinge.

Quelle: Springer Medizin

Wiederbelebung ganz einfach – Beim plötzlichen Herztod steigen die Überlebenschancen drastisch, wenn sofort über 112 der Rettungsdienst alarmiert wird und dann einfache Basismaßnahmen durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. Viele wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass viele Menschen sich nicht trauen zu helfen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen.

Basierend auf den Leitlinien der American Heart Association zur Wiederbelebung hat das Asklepios Institut für Notfallmedizin (IfN) ein kostenlos downloadbares Video produziert, das in 90 Sekunden dem Laien die wichtigsten Informationen liefert (Infoplakat siehe rechts). Das Video soll nicht einen Erste-Hilfe-Kurs ersetzen. Es soll aber die vielen Bürgerinnen und Bürgern, die an solch einem Kurs nicht teilnehmen, in die Lage versetzen, qualifiziert zu helfen. Die drei wichtigsten Botschaften sind:

  1. Notfall erkennen

  2. Sofort über 112 den Rettungsdienst alarmieren

  3. Schnell und kräftig in der Mitte des Brustkorbes drücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Zoom Image

Quelle: Deutsches Ärzteblatt