Pneumologie 2013; 67 - P88
DOI: 10.1055/s-0033-1334541

Die Sarkoidose – die seltene Ursache einer einseitigen Zwerchfellparese

F Schaefer 1, F Beckers 1, W Windisch 1, E Stoelben 1
  • 1Lungenklinik Köln Merheim

Einleitung:

Die Sarkoidose kann mit einer Beteiligung der Muskulatur einhergehen. Häufig bleibt dieser muskuläre Befall asymptomatisch. Wir berichten hier über eine einseitige, symptomatische, initial idiopathische Zwerchfellparese, die der operativen Zwerchfellraffung zugeführt wurde. Die histopathologische Aufarbeitung erbrachte den Nachweis einer sarkoidalen Granulomatose des Zwerchfells als Ursache der Zwerchfellparese.

Die symptomatische Beteiligung des Zwerchfells im Rahmen einer Sarkoidose, hier sogar als Leitsymptom, ist sehr selten. In der Literatur findet sich nur eine vergleichbare Fallbeschreibung.

Patienten und Methoden:

69-jähriger Patient mit ursächlich unklarer Zwerchfellparese rechts. Nach erfolglosem konservativem Atemmuskeltraining über 1 Jahr wurde der Patient bei zunehmender Symptomatik der operativen Zwerchfellraffung zugeführt.

Ergebnisse:

Unkomplizierter peri- und post-operativer Verlauf. Die histopathologische Untersuchung erbrachte den Nachweis einer sarkoidalen Granulomatose des Zwerchfells. Die anschließende Bronchoskopie mit BAL zeigte dann auch die pulmonale Beteiligung der Sarkoidose. Es wurde eine systemische Cortisontherapie eingeleitet.

Schlussfolgerung:

Der Fall zeigt den extrem seltenen Nachweis einer diaphragmalen granulomatösen Myositis im Rahmen einer Sarkoidose mit Funktionsverlust des Zwerchfells. Aufgrund ausbleibender Muskelbiopsien bleibt letztlich unklar, wie häufig von einer solchen Beteiligung ausgegangen werden muss. Bei unzureichender Besserung der Dyspnoe unter systemischer Therapie bei nachgewiesener Sarkoidose muss an einen entsprechenden Muskelbefall gedacht werden. Bei funktionell relevanter Zwerchfellparese kann eine ergänzende operative Therapie als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden.