Pneumologie 2013; 67 - P308
DOI: 10.1055/s-0033-1334545

Hämoptysen und pulmonale Raumforderung – nicht immer ein Karzinom

A Zaruchas 1, M Werner 2, D Krohn 1, R Kröning 1, HC Buschmann 1
  • 1Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, Klinik für Pneumologie und Allgemeine Innere Medizin
  • 2Praxis an der Lippe, Bad Lippspringe

Fallvorstellung: Ein 35 Jahre alter Patient stellte sich mit Husten und Luftnot vor. Bei einem positiven inhalativen Provokationstest wurde ein Asthma bronchiale diagnostiziert und eine antiobstruktive Therapie eingeleitet. Im Verlauf traten dann Hämoptysen und Fieber auf. Nativ-radiologisch wurde der Verdacht auf eine linkssseitige Pneumonie und eine rechtsseitige Raumforderung geäußert, was computertomographisch bestätigt wurde. Zudem konnten Bronchiektasen links basal nachgewiesen werden. Bronchoskopisch zeigte sich ein Verschluss des rechten Unterlappenbronchus durch eine derbe, nur schlecht zu biopsierende Struktur. Die Histologie wies nekrotischen Detritus und Fibrinschorf nach. In zweiter Sitzung konnte das avitale Material mittels Kryosonde abgetragen und eine weitestgehende Rekanalisation des Bronchialsystems erzielt werden. Histologisch konnten nochmals fibrinöse Veränderungen beschrieben werden; Hinweise für Malignität ergaben sich nicht. Wir stellten die Diagnose einer Bronchitis plastica und leiteten eine Therapie mit inhalativ appliziertem Heparin ein. Darunter war der Patient im Verlauf beschwerdefrei.

Diskussion: Die Bronchitis plastica ist eine seltene Bronchialerkrankung, bei der es zur Bildung von fibrinreichen Konglomeraten zur Okklusion des Bronchialsystems mit nachfolgender respiratorischer Insuffizienz kommen kann. Sie tritt in der Regel infolge präexistenter pulmonaler Erkrankungen auf, kann sich aber auch ohne Grunderkrankung manifestieren.