Pneumologie 2013; 67 - P459
DOI: 10.1055/s-0033-1334646

In vitro Dosis Verabreichung von Glycopyrronium mithilfe von repräsentativen inspiratorischen Flussprofilen von COPD-Patienten

T Voshaar 1, D Zanker 2, E Cuoghi 3, D Singh 3, H Ehlich 2
  • 1Krankenhaus Bethanien, Med. Klinik III, Moers
  • 2Inamed GmbH, Gauting
  • 3Novartis Pharma AG, Basel

Einleitung: In dieser Studie wurden die Verabreichungscharakteristika des Trockenpulver-Inhalators Breezhaler®, der einen geringen Widerstand aufweist und mit dem der langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonist Glycopyrronium (NVA237) einmal täglich verabreicht wird, untersucht. Unsere Ziele waren die Bestimmung der Dosis Verabreichungseigenschaften von Glycopyrronium sowie der Vergleich mit den Ergebnissen des langwirksamen Anticholinergikums Tiotropium. Beide wurden mit ihrem jeweiligen Kapsel-basierten Trockenpulver-Inhalator (DPI) verabreicht.

Methoden: Sieben Inhalationsprofile von Patienten mit moderater und schwerer COPD wurden mithilfe des Next-Generation-Impactors (NGI) reproduziert, um die aerodynamische Partikelgrößenverteilung von Glycopyrronium zu untersuchen, verabreicht mithilfe des Breezhaler®. Die theoretische Atemwegsverteilung wurde abgeschätzt durch ein halb-empirisches Atemwege-Depositionsmodel für gesunde Lungen. Diese Ergebnisse wurden mit denen von Tiotropium, verabreicht mit dem Handihaler®, aus einer früheren Studie mit identischem Design von Inhalationsprofilen, verglichen.

Ergebnisse: Der mittlere Feinpartikelanteil (FPF) war 42,5% der nominalen Dosis von Glycopyrronium bzw. 9,8% von Tiotropium. Der mittlere massenbezogene aerodynamische Durchmesser (MMAD) lag bei 2,8 µm bzw. 3,9 µm für Glycopyrronium bzw. Tiotropium. Die daraus errechnete durchschnittliche intrathorakale Deposition, als Prozentsatz der abgegebenen Dosis, war 39% für Glycopyrronium und 22% für Tiotropium.

Schlussfolgerung: Über einen großen Bereich von simulierten inspiratorischen Flussprofilen und korrespondierenden Inhalationsparametern lieferte der Breezhaler® einen höheren Feinpartikelanteil von Glycopyrronium und eine höhere und konsistentere intrathorakale Deposition verglichen mit dem im Handihaler® verabreichten Tiotropium. Die Ergebnisse der Depositionskalkulation zeigten eine sehr hohe Konsistenz der Depositionsverteilung. Die Studienergebnisse liefern einen guten Hinweis dafür, dass auch Patienten mit niedriger Flussrate und geringem Atemzugsvolumen eine adäquate Dosis in den intrathorakalen Bereichen der Lunge erhalten.