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DOI: 10.1055/s-0033-1334656
Atmungstherapeutische Maßnahmen vor Lungentransplantation
Themenstellung:
Wir untersuchten, in wie weit Atmungstherapeuten (AT) aufgrund ihrer speziellen Ausbildung bei der Betreuung von dringlich und hochdringlich gelisteten Patienten vor Lungentransplantation tätig werden können.
Hierzu werden prospektiv alle Patienten, die im Zeitraum 1.1.2011 – 1.6.2011 in der Klinik U-/HU-gelistet behandelt wurden, ausgewertet.
Ergebnisse:
Sauerstoff
Bei 17 (73,9%) von 23 Patienten wurde der Sauerstofffluss in Ruhe erhöht, bei 5 Pat. (22%) war ein Devicewechsel notwendig. Bei Belastung hingegen war auf Grund des sehr hohen Sauerstoffbedarfs (6 – 15 l/min) 12 mal (52%) ein Devicewechsel nötig.
Beatmung
3 Pat. erhielten NIV als Bridging. Die Optimierung der Beatmung durch Erhöhen der Beatmungsdrücke bzw. Wechsel des Interfaces war bei allen Patienten notwendig, ein Wechsel des Beatmungsgerätes bei n = 2 Patienten.
Ergometer-Training
Bei 9 (39%) von 23 Patienten wurde wochentags ein intensives Ergometertraining im Trainingsraum unter kontinuierlicher Beobachtung durch einen AT durchgeführt.
Bei allen Patienten verbesserte sich die Ausdauer, während nur bei einem die Leistung (in Watt) zunahm. Bei 2 Patienten nahm die körperliche Leistungsfähigkeit kurz vor Transplantation durch das Fortschreiten der Grunderkrankung wieder ab.
Fazit:
Die Vorbereitung auf eine Lungentransplantation erfordert eine komplexe interdisziplinäre Behandlung. Die lange Wartezeit birgt die Gefahr einer Dekonditionierung. Durch ihre Ausbildung können ATs wesentlich dazu beitragen die Patienten im bestmöglichen Gesundheitszustand zu halten. Hilfreich ist vor allem ein intensives Ausdauertraining unter Beobachtung. Auch die Optimierung der Sauerstoffversorgung hilft potentiell gefährliche Hypoxämien zu vermeiden. Die NIV-Beatmung wurde ebenfalls durch den AT optimiert.