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DOI: 10.1055/s-0033-1334671
Der Berlin-Fragebogen und der STOP-BANG-Fragebogen sind nicht geeignet zur Ermittlung von schlafbezogenen Atemstörungen bei Patienten nach Lungentransplantation
Hintergrund:
Die Prävalenz von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) ist bei Patienten nach Lungentransplantation (LTX) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung hoch. Deshalb sollten LTX- Patienten auf SBAS untersucht werden. In gewöhnlichen Schlaflaborkollektiven besitzen der Berlin-Fragebogen und der STOP-BANG- Fragebogen eine zufriedenstellende Genauigkeit, um Patienten mit einem erhöhten SBAS- Risiko zu ermitteln.
Fragestellung:
Unser Ziel war zu untersuchen, wie genau die diagnostische Güte der Fragebögen bei der SBAS- Ermittlung in einem LTX- Kollektiv ist.
Patienten und Methoden:
In einer prospektiven Studie wurden 53 klinisch stabile lungentransplantierte Patienten (31 männlich, Alter 51,7 ± 12 Jahre, BMI 24,2 ± 6,8 kg/m2, 9 Monate bis 10 Jahre nach Transplantation) mithilfe der beiden diagnostischen Fragebögen interviewt. Die Beurteilung des Berlin- Fragebogens basiert auf 13 Fragen, eingeteilt in 3 Kategorien zu folgenden Symptomen: Schnarchverhalten, Atempausen, Tagesschläfrigkeit, Bluthochdruck und Übergewicht. Mindestens 2 positiv bewerteten Kategorien werden als hohes Risiko für SBAS gewertet. Der STOP-BANG- Fragebogen beinhaltet 8 Angaben und erfragt neben den Schlafsymptomen auch andere mögliche Risikofaktoren, wie Halsumfang, Alter und Geschlecht. Hier gelten mindestens 3 positiv beantwortete Fragen als hohes Risiko für die SBAS. Die Ergebnisse beider Fragebögen wurden mit den Ergebnissen der Polysomnografie (PSG) verglichen. Desweiteren wurden die Werte zur Epworth-Sleepness-Scale (ESS) erhoben.
Ergebnisse:
Die Werte zur ESS ergaben bei der Gruppe mit SBAS 4,7 ± 5,0 und ohne SBAS 5,4 ± 4,5. Die Prävalenz von schlafbezogener Atmungsstörung im Studienkollektiv betrug 49%. Bei einem Grenzwert von 10/h für den Apnoe-Hypopnoe- Index (AHI) unter PSG ergaben sich folgende Ergebnisse: Der Berlin-Fragebogen hatte eine Sensitivität von 36% und eine Spezifität von 67%, der STOP-BANG- Fragebogen wies eine Sensitivität von 63% und eine Spezifität von 45% auf.
Schlussfolgerung:
Sowohl der Berlin- Fragebogen als auch der STOP-BANG- Fragebogen besitzen bei Patienten nach Lungentransplantation keine hinreichende Aussagekraft, um eine erfolgreiche Identifizierung der Patienten mit einem hohen Risiko für die schlafbezogenen Atmungsstörungen zu gewährleisten.