Pneumologie 2013; 67 - P371
DOI: 10.1055/s-0033-1334699

Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion mit Lungenventilen bei fortgeschrittenen COPD-Patienten

T Hochgreef 1, S Boedecker 1, S Grönke 1, K Frank 1
  • 1Herzzentrum der Uniklinik Köln, Klinik III Für Innere Medizin

Endobronchiale Lungenventile (Zephyr®) stellen bei austherapierten COPD-Patienten eine Möglichkeit der Lebensqualitäts- und Belastungsverbesserung dar. Ziel dieser Studie war es zu prüfen, ob Patienten langfristig von diesem Eingriff profitieren. Mithilfe von Lungenszintigrafie, CT-Thorax und Chartis®-Messung (Kollateralbelüftung) wurden geeignete Patienten für diese Intervention ausgewählt.

Insgesamt wurden 10 Patienten mithilfe des Chartis®-System auf eine Kollateralisierung überprüft. Bei fehlender Kollateralisierung wurden in den Ziellappen 3 – 5 Ventile implantiert. Bei einem phenprocoumonisierten Patienten (Z.n. Aortenklappenersatz) mussten wegen anhaltender Hämoptoe die Ventile wieder explantiert werden. Bislang konnte ein 3- bzw. 6-Monate-Follow-up für 6 Patienten durchgeführt werden: Es war eine Zunahme der FEV1 (prä: 0,98± 0,09 l vs. post: 1,11± 0,13 l) und ein vermindertes RV (prä: 256,28± 46,44% auf post: 237,88± 34,18%) nachweisbar. Es zeigt sich im 6-Minuten-Geh-Test eine Zunahme der Gehstrecke (prä: 264,4± 25,7 m vs. post: 297,2± 56,25 m). Symptomatisch nahm die Atemnot ab (Borg-Skala: prä: 4,6± 0,93 vs. post: 4,2 ± 0,97). Im Saint George's Respiratory Questionnaire fällt besonders der Aktivitäts-Score auf, der auf eine signifikante Verbesserung der Belastbarkeit hindeutet (prä: 91,07± 1,32 Punkte vs. post: 72,04± 4,36 Punkte). Ebenso ist im Gesamt-Score des SGRQ eine Verbesserung der subjektiven Wahrnehmung der Patienten zu sehen (prä: 69,22± 3,06 Punkte vs. post: 58,9± 8,17 Punkte).

Bei den COPD-Patienten ist nach Implantation der endobronchialen Ventile eine Steigerung der Belastbarkeit sowie eine deutliche Aktivitätszunahme im Alltag zu sehen. Lungenfunktionell spiegelt sich dies an der FEV1 wieder. Bei antikoagulierten Patienten ist eine Ventilimplantation nur nach strenger Indikationsstellung sinnhaft. Ein langfristiges Follow-up ist unverzichtbar, um die Nachhaltigkeit dieser Methode und die Patientenselektion zu verbessern.