Pneumologie 2013; 67 - P68
DOI: 10.1055/s-0033-1334721

Pneumothoraces nach endoskopischer Lungenvolumenreduktion mittels endobronchialer Ventilimplantation im KRH Klinikum Oststadt-Heidehaus – Häufigkeit und Assoziation mit dem Lungenvolumen

W Harms 1, B Schönhofer 2
  • 1Krankenhaus Klinikum Oststadt-Heidehaus
  • 2Klinikum Region Hannover, Pneumologie und Intensivmedizin

Hintergrund:

Endobronchiale Ventile werden zur Reduktion des Lungenvolumens bei heterogenem Lungenemphysems eingesetzt (ELVR). Eine wichtige Komplikation ist der Pneumothorax (PT). Wir haben unsere Daten zu dieser Komplikation retrospektiv analysiert.

Patienten

Zwischen August 2011 und Juli 2012 wurden bei elf CV-negativen Patienten (CV-Negativität festgelegt anhand visueller Fissurenanalyse im CT und katheterbasierter Luftstrommessung mit dem Chartis-System) endobronchiale Ventile implantiert. Bei einem Patienten war anatomisch bedingt keine komplette lobare Okklusion möglich. Bei vier Patienten wurde der rechte Oberlappen (ROL), bei zwei Patienten der Mittellappen (ML), bei drei Patienten der linke Oberlappen mit der Lingula (LOLi) und bei einer Patientin der linke Unterlappen (LUL) behandelt. Sieben Patienten entwickelten eine Atelektase im behandelten Lappen (1x ROL, 2x ML, 3x LOLi, 1x LUL).

Bei vier Patienten trat ein PT auf: bei drei der Patienten mit Atelektase (1x ROL und 1x LOLi, jeweils innerhalb von 24 Stunden nach Ventilimplantation; 1x LUL, nach fast vier Monaten) und bei einer Patientin ohne Atelektase (ROL, fünf Tage nach Behandlung).

Die TLC und das RV waren bei den Patienten mit PT im Mittel deutlich höher als bei den Patienten ohne PT (164,4% vs. 127,7% vom Soll bzw. 310,2% vs. 259,3% vom Soll). RV% TLC und FEV1 zeigten zwischen den Gruppen keinen Unterschied (180,4% vs. 187,2% vom Soll bzw. 28,7% vs. 28,5% vom Soll).

Schlussfolgerung

In unserer Population CV-negativer, mit endobronchialen Ventilen therapierter Patienten war der PT eine häufige Komplikation (40% der Patienten mit kompletter lobarer Occlusion). Der PT ist in der Regel eine Frühkomplikation, kann jedoch auch Monate nach der Ventilimplantation auftreten. Das PT-Risiko scheint mit dem absoluten Lungenvolumen und der absoluten Überblähung zu steigen.