Pneumologie 2013; 67 - P267
DOI: 10.1055/s-0033-1334724

Endoskopische Lungenvolumenreduktion mit intrabronchialen Ventilen: Wirksamkeit einer unilateralen lobären Isolation

KJ Franke 1, G Nilius 2, KH Rühle 3
  • 1Helios-Klinik Ambrock, Hagen; Universität Witten/Herdecke
  • 2Helios-Klinik Ambrock Schlafmedizin, Hagen
  • 3Helios Klinik Ambrock, Hagen

Hintergrund: Eine Behandlungsoption des fortgeschrittenen Lungenemphysems ist die endoskopische Lungenvolumenreduktion. Durch Implantation endobronchialer Ventile (EBV) mit unilateraler Okklusion und Atelektasenbildung des am stärksten destruierten Ziellappens kann eine klinisch relevante Verbesserung von Funktionsparametern erreicht werden. Kommerziell stehen neben den EBV intrabronchiale Ventile (IBV) zur Verfügung, deren Wirksamkeit die vorliegende Studie untersucht. Methodik: Die Daten 10 konsekutiver Patienten mit unilateraler lobärer Isolation wurden ausgewertet. Voraussetzungen der IBV-Implantation waren eine hohe Heterogenität der Emphysemausprägung sowie die Integrität des angrenzenden Lappenspaltes in der HRCT; die endoskopische Messung (ECVA T1) musste zudem einen kollateralen Widerstand Rkoll > 10 cmH2O/(ml/s) ergeben, die Messdauer bis zum Erreichen desselben wurde festgehalten (TRkoll> 10). Haupt-Zielparameter war der 6-Minuten-Gehtest (6 MWT) zu den Zeitpunkten T1 (vor Ventilimplantation), T2 (innerhalb der ersten Woche danach) und TX (mindestens 3 Monate nach Ventilimplantation). Zum Zeitpunkt TX wurde konventionell radiologisch beurteilt, ob eine dauerhafte Atelektase des behandelten Lappens erzielt wurde. Dazu wurden 3 Kategorien gebildet: A = keine Atelektase, B = Teilatelektase, C = Lappenatelektase. Ergebnisse: 6 MWT n = 10 zum Zeitpunkt T2 mit einer Verbesserung von 74,5 m im Vergleich zu T1, zum Zeitpunkt TX (270,4 ± 177,9 Tage) mit +44 m; 6 von 10 Patienten wiesen zum Zeitpunkt TX eine klinisch relevante Erhöhung der Gehstrecke von > 54 m auf, allerdings zeigten nur 4 der 6 Patienten eine Atelektasenbildung (B/C). Das Verhältnis A:B/C betrug zum Zeitpunkt TX 4:6. Für die Patienten der Kategorie A zum Zeitpunkt TX fand sich in der ECVA T1 eine TRkoll> 10 von 256 ± 38,6 s, für die Patienten der Kategorie B/C eine TRkoll> 10 von 108 ± 24 s. Schlussfolgerung: Eine unilaterale lobäre IBV-Implantation kann zu einer dauerhaften klinisch relevanten Verbesserung im 6 MWT führen; auch Patienten ohne Atelektasenbildung profitieren eventuell. Die Messdauer bis zum Erreichen eines signifikanten kollateralen Widerstandes in der ECVA-Prozedur gibt einen möglichen Hinweis auf das Bestehen einer Atelektase auch nach 9 Monaten.