Pneumologie 2013; 67 - P87
DOI: 10.1055/s-0033-1334750

Verbesserung der klinischen Versorgung durch Schulungsmaßnahmen am Beispiel der ambulant erworbenen Pneumonie

J Schwager 1, A Meier-Hellmann 2, KM Deppermann 1
  • 1Helios Klinikum Erfurt, 1. Medizinische Klinik, Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
  • 2Helios Klinikum Erfurt, Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Fragestellung:

Ziel der Untersuchung war die Evaluation verschiedener Schulungsmaßnahmen zur Verbesserung der Versorgung der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP).

Methode:

Retrospektiv untersucht wurden Patienten bei denen ein Röntgen-Thorax in der Notfallzentrale durchgeführt wurde: 1. vor Einführung einer Handlungsempfehlung 2. nach Einführung einer Handlungsempfehlung 3. nach Einführung einer zusätzlichen Checkliste. Bei Patienten mit Infiltrat im Röntgen-Thorax wurde das Vorliegen einer ambulant erworbenen Pneumonie geprüft. Die Effektivität der Schulungsmaßnahmen wurde basierend auf der aktuellen S3-Leitlinie anhand folgender Parameter überprüft: Antibiotikagabe (AB) u. erste Blutgasanalyse (BGA) innerhalb der ersten 4 Stunden nach Aufnahme, Dokumentation der Atemfrequenz in der Notfallaufnahme (AF), Röntgen-Thorax Kontrolle (Rö-Ko) und Labor-Kontrolle (La-Ko) innerhalb der ersten 72 Stunden.

Ergebnis:

Bei 4464 Röntgen-Thoraces wurden 1137 pathologische Befunde erhoben (25%). 460 von 1137 mit Infiltratnachweis. 184 von 460 hatten die Diagnose ambulant erworbene Pneumonie:

AB < 4h

AF initial

BGA < 4h

Rö-Ko

La-Ko

vor HE n = 71

54%

26,8%

60,6%

58,3%

82,8%

nach HE n = 53

62%

30,2%

67,9%

65,4%

84,6%

Checkliste n = 60

87%

68,3%

70,0%

76,0%

85,1%

Schlussfolgerung:

Das Vorliegen einer Handlungsempfehlung alleine verbesserte die Versorgung der CAP nicht wesentlich. Erst die Kombination aus Handlungsempfehlung und Checkliste führt zu einer deutlichen Verbesserung in der Diagnose und Therapie der CAP.