Pneumologie 2013; 67 - P316
DOI: 10.1055/s-0033-1334777

Geringer Einfluss einer milden und moderaten Nierenfunktionsstörung auf die Pharmakokinetik von inhalativem NVA237

C de Mey 1, R Sechaud 2, A Dollmann 2, H Hara 2, R Karan 3, C Boulton 4, L Di Scala 5, A Dmitriev 6, S Villewalde 7, Z Kobalava 7, G Kaiser 2
  • 1ACPS-Network, Mainz-Kastel
  • 2Translational Sciences, Novartis Institutes for Biomedical Research, Basel, Switzerland
  • 3Translational Sciences, Novartis Institutes for Biomedical Research, Hyderabad, India
  • 4Translational Sciences, Novartis Institutes for Biomedical Research, Horsham, UK
  • 5Biostatistics, Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland
  • 6Center of Nephrology and Dialysis, Moscow City Hospital, Russian Federation
  • 7Center of Applied Pharmacology, Moscow City Hospital, Russian Federation

Einleitung: NVA237 (Glycopyrroniumbromid) ist ein langwirksamer Muskarinrezeptor-Antagonist zur Behandlung der COPD. NVA237 wird hauptsächlich über die Niere eliminiert. Da die Nierenfunktion im Alter abnimmt und die Zielgruppe von NVA237 ältere Leute einschließt, ist es wichtig den Effekt von Nierenfunktionsstörungen (RI) auf die Pharmakokinetik von NVA237 zu untersuchen.

Methode: Patienten: 8 mit milder RI, 8 mit moderater RI, 8 mit schwerer RI, 6 im Endstadium der Nierenerkrankung und somit dialysepflichtig (ESDR) und 18 demographisch entsprechende gesunde Probanden (HV). Die Nierenfunktion wurde durch die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate bestimmt (eGFR).

Dosierungen: Einzeldosis von 100 µg NVA237 verabreicht via Breezhaler®. ESDR Patienten erhielten zweimal eine Einzeldosis, einmal zwischen zwei Dialysen und das andere Mal zu Beginn einer 4h Dialyse.

Ergebnisse: Ein moderater Anstieg der quantifizierbaren systemischen Exposition (AUClast) von NVA237 auf das 1,4-fache (im Durchschnitt) wurde bei Patienten mit milder und moderater RI im Vergleich zu gesunden Probanden beobachtet. Bei schwerer RI und bei ESDR wurde ein Anstieg auf das 2,2-fache festgestellt. Die renale Clearance korrelierte streng mit dem Grad der Niereninsuffizienz. Bei Patienten mit schwerer RI wurde die renale Clearance um bis zu 80% im Vergleich zu gesunden Probanden verringert. NVA237 wurde mit einer Extraktionsrate von 24,3% bei der Dialyse teilweise entfernt. NVA237 wurde von gesunden Probanden und Patienten mit RI gut vertragen.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit milder und moderater Nierenfunktionsstörung (eGFR ≥30 mL/min/1,73 m2) war der Einfluss der Niereninsuffizienz auf die quantifizierbare systemische NVA237 Exposition von NVA237 mäßig. Der eingeschränkte Effekt schwerer Nierenfunktionsstörungen auf die systemische Exposition von NVA237 und die Korrelationsanalyse von systemischer Gesamtclearance versus eGFR lassen vermuten, dass neben der renalen Clearance noch ein anderer Mechanismus bei der Elimination von NVA237 beteiligt ist.