RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1336927
Psychiatrie und Medien: Eine Dauerkatastrophe?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. Februar 2014 (online)
Wer als deutscher Psychiater 2013 Nachrichten hörte, sah oder las, mochte manchmal verzweifeln angesichts des öffentlichkeitswirksamen Stigmatisierungsprogramms, das auf allen Kanälen ständig zu empfangen war. Es waren nicht nur die allgegenwärtige Gleichsetzung von Psychiatrie mit forensischer Psychiatrie und die im Fall Mollath überall zu lesenden und zu hörenden Feststellungen, ein Aufenthalt in der forensischen Psychiatrie sei weitaus „schlimmer“ als im Gefängnis – auch in den seriösen Sendungen wie „Heute Journal“ und „Tagesthemen“ wurde mit der Erwähnung des Worts „Psychiatrie“ stets das allgegenwärtige Fixierbett eingeblendet (welches Herr M. vermutlich nie zu Gesicht bekommen hat). Derartige „Öffentlichkeitsarbeit“ ist gut geeignet, die Effekte langjähriger Anti-Stigma-Kampagnen zu annullieren.
-
Literatur
- 1 University of Manchester Hrsg The National Confidential Inquiry into Suicide and Homicide by People with mental Illness. http://www.bbmh.manchester.ac.uk/cmhr/centreforsuicideprevention/nci/reports/NCIAnnualReport2013V2.pdf
- 2 Editorial: Mind how you go. Nature 2013; 502 (141)