Psychiatr Prax 2014; 41(02): 107-108
DOI: 10.1055/s-0033-1336930
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frauen in Psychotherapie

Rezensent(en):
Silvia Krumm
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. Februar 2014 (online)

 

Die Zeiten, in denen man in medizin-wissenschaftlichen Kontexten „Frauenthemen“ ausblenden konnte, sind glücklicherweise vorüber. Zu auffällig sind die Befunde hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede in Häufigkeit und Ausdruck psychischer Störungen oder im Krankheits- und Inanspruchnahmeverhalten von Frauen und Männern – Befunde, die eben nicht allein auf biologische Faktoren rückführbar sind, sondern auf die (auch) soziale Gebundenheit psychischer Störungen und damit auf ein biopsychosoziales Krankheitsmodell verweisen. Sicherlich hängt das zunehmende Interesse an der Geschlechterthematik auch mit der politischen Durchsetzung des Gender-Mainstreaming-Ansatzes zusammen, der den Blick auf Frauen um eine beide Geschlechter umfassende Perspektive ergänzte – auch wenn das Thema „Männer und psychische Gesundheit“ bislang noch im Schatten der „großen Schwester“ steht.