neuroreha 2013; 5(01): 17-20
DOI: 10.1055/s-0033-1337344
Schwerpunkt CIP – Critical-Illness-Polyneuropathie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auf einer Intensivstation erworbenes Schwächesyndrom – Langzeitkomplikationen

Marcus Pohl
1   Fach- und Privatkrankenhaus, Klinik Bavaria Kreischa, An der Wolfsschlucht 1–2, 01731 Kreischa
,
Jan Mehrholz
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Publication Date:
28 February 2013 (online)

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Zusammenfassung

Das auf einer Intensivstation (ITS) erworbene Schwächesyndrom findet sich häufig bei Patienten, die länger als geplant auf Intensivstation behandelt werden müssen. Kommen zu der akuten schweren Erkrankung Risikofaktoren wie eine Sepsis, Immobilisation, Störungen im Glukosestoffwechsel mit Hyperglykämie, die Therapie mit Glukokortikoiden und die Gabe von neuromuskulären Blockern, steigt die Wahrscheinlichkeit, an einem auf ITS-erworbenen Schwächesyndrom zu erkranken. Dabei resultiert das ITS-erworbene Schwächesyndrom aus mindestens drei verschiedenen Funktionsstörungen, die isoliert oder überlappend auftreten können und klinisch selten voneinander abgrenzbar sind: erstens der Critical-Illness-Polyneuropathie (CIP), zweitens einer Critical-Illness-Myopathie (CIM) und drittens einer Störung der neuromuskulären Überleitung. Die CIP und die CIM werden bei Intensivpatienten am häufigsten nachgewiesen.