Die Kasuistik . . .

. . . ist die Mutter der Medizin. Dieses alte Credo ist auch in der modernen Medizin gültig. Ein schönes Beispiel hierfür ist die aufmerksame Beobachtung von Patienten unter langjähriger Betreuung in einer internistischen Praxis, bei denen sich unter oraler Antikoagulation eine Mediasklerose entwickelte (siehe Seite 1102). Ein solcher Zusammenhang entgeht leicht bei zeitlich nur punktueller Betrachtung der Patienten, sei es in der Klinik oder beim konsultierten Facharzt.

Mein persönliches Credo ist, dass jeder Arzt in seiner Laufbahn mindestens eine Kasuistik veröffentlichen sollte. In jeder Praxis und auf jeder Station findet sich im Laufe der Zeit ein ungewöhnlicher oder typischer seltener Fall, der mitteilungswürdig ist. Das Aufbereiten der Befunde, das Formulieren der Kasuistik und die Publikation sind eine sehr gute Schulung und hilfreich auch, um Publikationen der Kolleginnen und Kollegen beurteilen zu können.

Wir halten fest: Die genaue Beobachtung ist die Mutter der Kasuistik!