Gesundheitswesen 2013; 75 - V69
DOI: 10.1055/s-0033-1337520

Kommission Umweltmedizin am Robert Koch-Institut

C Hornberg 1
  • 1Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften – AG 7 Umwelt und Gesundheit, Bielefeld

Die am 2. März 2012 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) neuberufene Kommission Umweltmedizin berät das Robert Koch-Institut (RKI) und das Umweltbundesamt (UBA) zu umweltassoziierten Risiken mit Bedeutung für die Gesundheit. Die Kommission hat ihre Arbeit zu ausgewählten thematischen Schwerpunkten aufgenommen.

Zum Thema Epidemiologische Studien berät die Kommission zu bestehenden Datenlücken und Forschungsbedarf und zu methodischen Fragestellungen und Instrumentenauswahl im Rahmen der bundesweiten Gesundheitssurveys des RKI und ergänzender epidemiologischer Studien. So erfolgte eine Beratung zu den zu bearbeitenden Fragestellungen und einzusetzenden Instrumenten für die 2. Welle des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys des RKI und den 2. Kinderumweltsurvey des UBA (Beginn für Ende 2013 geplant). Zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von artifiziellem Licht und zu möglichen neuen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Energiewende z.B. Infraschall werden Stellungnahmen erstellt. Zum Thema Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels evaluiert die Kommission vom RKI und UBA im Auftrag von BMG und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) erarbeitete Handlungsempfehlungen zur Anpassung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung an Klima assoziierte Gesundheitsrisiken. Diese sollen im nächsten Schritt mit Vertretern der Länder und des Bundes diskutiert werden. Zum Schwerpunkt Allergien berät die Kommission zu Datenlage und Forschungslücken in Deutschland und zu einer besseren Zusammenführung von Informationen zu Gesundheitsstatus und Expositionsrisiken. Die Qualität der umweltmedizinischen Versorgung wird ebenfalls thematisiert. Derzeit wird eine Bestandsaufnahme der umweltmedizinischen Versorgung in Deutschland erstellt.

Durch ihre Aktivitäten leistet die Kommission einen wesentlichen Beitrag zur evidenzbasierten Analyse und wissenschaftlichen Beratung von umweltassoziierten Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung.